Leserfrage: Gibt es gemächliche Wüstentouren?
Hallo Sarah, mein Mann und ich werden im Februar für 4 Tage in Abu Dhabi sein. Wir würden gerne eine Wüstensafari machen, allerdings bin ich mit meinem Magen sehr empfindlich. Ich habe gelesen, dass die Fahrer beim sogenannten Dune Bashing sehr rasant fahren. Gibt es auch eine Wüstentour, die etwas softer ist? Kannst du mir jemand empfehlen, der so eine Tour anbietet?
Meine Antwort:
Zu Fuß oder mit dem Bus in die Wüste – das geht auch
Gern versuche ich Dir weiterzuhelfen. Inzwischen habe ich so eine All-in-one-Wüstensafari auch mal gebucht, um mitreden zu können. Auch wenn mir dieser durchgeplante und geradezu vollgestopfte Tagesablauf dieser Tagestouren der Erlebnisagenturen nicht besonders zusagt (Henna, Bauchtanz, Sandboarden, Kamelritt, Dune Bashing, Barbecue …). Ich genieße die Wüste lieber in Ruhe inmitten einsamer Dünen von einem schönen Wüstenhotel aus. Mir ist aber natürlich klar, dass das nicht für jeden möglich ist.
Nur gerade bei Deinem Anliegen wäre das eine feine Lösung, denn zum Beispiel im Qasr Al Sarab Hotel in der Liwa-Oase gibt es die Möglichkeit, neben einer Wüstensafari inkl. Dune Bashing auch einen Desert Walk zu buchen. Wichtig ist, dass man auch für diesen geführten Spaziergang in die Wüste hineinfahren (das heißt von den befestigten Straßen runter) muss, sonst gelangt man nicht in die zauberhafte Dünenlandschaft. Man kommt also auch hier nicht drum herum, in so einen Jeep einzusteigen, der natürlich auch schaukelt, wenn er die Dünen überquert. Da es hier aber nicht um die rasante Fahrt an sich geht, wird der Fahrer auf Wunsch sicher gern auch extra-vorsichtig sein.
Eine weitere Möglichkeit wäre für Euch, während eines Dubai-Ausflugs (sofern geplant) mit Big Bus eine Stadtrundfahrt zu machen. Wenn man das Deluxe-Ticket kauft, kann man sich nämlich – zusätzlich zur regulären Rundfahrt – im Rahmen einer „desert sunset tour“ mit dem Doppeldecker-Bus in eine Art Wüstencamp bringen lassen. Hier reist Du also ganz „normal“ mit dem Bus über befestigte Straßen an. Der Nachteil ist natürlich, dass die Atmosphäre etwas weniger ursprünglich ist.
Am besten direkt beim Safari-Anbieter nachhaken
Nun kann ich natürlich nur schwer einschätzen, was noch tragbar für Dich und Deinen Magen wäre. Ich zum Beispiel habe zweimal einen Ausflug mitgemacht, der explizit als Dune Bashing ausgewiesen war: Die Luft wurde aus den Reifen gelassen, damit man im Sand besser navigieren kann und los ging es! Wir rutschten Hänge herunter, jagten über Hügel und schlugen wahnwitzige Haken. Beim ersten Mal fand ich fand es eher lax … Mit wurde nicht übel, aber ich hatte auch nicht dieses typisch angenehme Flattern in der Magengegend, das man hat, wenn man Achterbahn oder Freefall-Tower fährt. Beim zweiten Mal gab es einen richtigen Schockmoment, wo ich dachte, das Auto kippt jetzt um. Bei dieser Fahrt ist mir hinterher leicht flau im Magen gewesen; ein schönes Flattergefühl wie beim Karussellfahren hatte ich aber auch da nicht, wahrscheinlich müsste dafür das Gefälle größer sein.
Es kommt natürlich sehr darauf an, WIE der Fahrer die Dünen überquert, man kann ja auch langsam fahren und muss es nicht drauf anlegen, quer den Abhang runterzurutschen. Allerdings entsteht natürlich ein Interessenkonflikt, wenn die anderen Safariteilnehmer bei Euch im Auto es besonders wild wollen.
Weil nun vorab unklar ist, wie viele Personen der jeweilige Anbieter jeweils in einem Jeep zu transportieren pflegt bzw. ob er vielleicht bereit ist, einen Wagen außerplanmäßig nur mit Euch zu besetzen, rate ich Dir Folgendes: Kontaktiere die Anbieter per Mail, die Dir sympathisch erscheinen und hake mal nach, ob Rücksicht genommen werden kann auf Deinen empfindlichen Magen. Viele haben im Buchungsformular ein Feld namens „special request„, deswegen denke ich, dass sich da garantiert was arrangieren lässt. Es geht ja im Endeffekt nur darum, Euch in einen separaten Jeep zu verfrachten, der vorsichtiger fährt als die anderen in der Kolonne. Das ist sicher kein Problem – Service wird in den VAE großgeschrieben! Zur Not legt man ein paar Dirham drauf und bucht einen eigenen Jeep für sich.
Ich habe hier ein paar Agenturen gefunden, die mit der Wüstensafari von Abu Dhabi aus starten. Einige davon scheinen ganz gut zu Deinem Wunsch zu passen – hier schreibe ich Dir, warum:
- desertsafariinabudhabi.com/desert-safari-without-dune-bashing.html (hier wird explizit eine Safari ohne Dune Bashing angeboten).
- arabian-adventures.com/holidays/sunset-dune-dinner-safari-shared-vehicle/overview (unter „important info“ ist die Rede davon, dass man die Fahrt durch die Dünen auslassen könne, wenn man das beim Buchen kommuniziert).
- abudhabidesertsafari.net/rates.html (auch hier gibt es etwas ohne Dune Bashing, nämlich das Angebot „dinner only“)
- abudhabi-desert-safari.com/faq.html (hier ist in den FAQ ein Hinweis auf die Vorgehensweise, wenn kein Dune Bashing gewünscht ist – man muss eine private Fahrgelegenheit buchen)