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Medikamente nach Dubai & Abu Dhabi mitbringen: Mein Leitfaden

1. Gebot: Kenne Verbote & Konsequenzen

Die Einfuhr von Drogen und Medikamenten nach Dubai oder Abu Dhabi ist heikel: In den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) sind nicht nur alle Substanzen, die wir hier landläufig als Drogen bezeichnen, illegal. Zusätzlich stehen eine ganze Reihe von Arzneistoffen aus den Bereichen der Psychopharmaka, Narkotika und weiterer sog. kontrollierter Medikamente (controlled drugs) auf der Blacklist. Das Gesundheitsministerium des Landes hat diese herausgegeben, damit sich Reisende daran orientieren können. Ich habe Euch dieses Dokument unten verlinkt. Bitte lest aber zuerst, warum es zwar unnötig ist, in Panik auszubrechen, aber trotzdem Sinn macht, sich ausführlich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die Existenz der erwähnten Blacklist für Medikamente in Dubai und Abu Dhabi bedeutet in Kürze: Drogen wie Kokain, Heroin, Cannabis, Opiate und Derivate sind tabu. Ebenso Medikamente, die einen auf der Liste aufgeführten Wirkstoff enthalten. Sie dürfen weder bei der Einreise eingeführt werden, noch das Land auf der Durchreise (Transit) passieren. Wird man bei Zuwiderhandeln erwischt, greift das Null-Toleranz-Betäubungsmittelgesetz und es drohen Strafen wie mehrjähriger Gefängnisaufenthalt. Bei der Suche nach „schwarzen Schafen“ unter den Einreisenden kommt hochmodernes Equipment zum Einsatz.

Wichtig zu wissen: Auch wer Drogen oder verbotene Medikamente im Sinne der VAE eingenommen hat, kann in Schwierigkeiten geraten. Nämlich dann, wenn man durch Zufall oder dumme Umstände einen Blut- oder Urintest ablegen soll. Werden dann verbotene Substanzen im Körper nachgewiesen, kann der Konsument wegen Drogenbesitzes angeklagt werden! Und: Wer auffliegt, weil er in den Emiraten schmuggelt oder dealt, muss mit Verhängung der Todesstrafe rechnen.

Alles Panikmache? So ernst ist das Thema wirklich

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich weiß, dass die Sicherheitsbehörden nicht jeden einzelnen der Millionen Touristen kontrollieren können, die jährlich in bzw. durch die Emirate reisen. Zudem ist mir klar, dass sich die beliebte Touristendestination keine großen Schlagzeilen leisten kann. Man stelle sich den Skandal vor: „Deutscher Tourist wegen Medikamenten in Dubai festgenommen, weil er sein Antidepressivum im Urlaub dabeihaben wollte“ … Und ohne es beweisen zu können, bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Reisenden von den Arznei-Regularien der VAE keinen blassen Schimmer hat. Ergo werden viele Personen was auch immer an Arznei benötigt gedankenlos im Gepäck mitführen.

Hinzu kommt, dass die Informationslage aus meiner Sicht besser bzw. einheitlicher sein könnte. Reiseführer, das Auswärtige Amt und Fluggesellschaften wie Emirates machen zwar auf das Problem aufmerksam. Sie halten sich aber mit genaueren Handlungsanweisungen für Betroffene oft zurück oder merken nicht, dass ihre Infos verwirrend sind. Auch die emiratischen Behörden (Tourismus, Gesundheit, Regierung) haben auf ihren Webpräsenzen teils widersprüchliche, gut versteckte oder gar keine Infos. Je nachdem, mit wem man es zu tun hat, kann man also eine andere Antwort bekommen. Da könnte der geneigte Urlauber auf die Idee kommen, dass die Thematik an Bedeutung verloren hat.

Zudem ist mir schon lange keine Schlagzeile mehr über eine Festnahme am Flughafen untergekommen. Zumindest keine, die darauf zielte, dass jemand eine Packung mit Medikamenten für den Eigenbedarf in Dubai mitführte. Alles, was ich in der letzten Zeit gelesen habe, drehte sich darum, dass richtige Schmuggler aufgeflogen sind. Also solche, die einen ganzen Koffer voller Tabletten dabei hatten oder Drogen in Handyschacheln etc. versteckt hatten.

Entscheide selbst, aber informiere Dich zuerst

ABER! Und jetzt kommt’s: Ich möchte trotzdem, dass Du über die Rechtslage vor Ort Bescheid weißt. Denn: Nur, weil es schon lange keinen Vorfall mehr gab oder die Kontrollen aktuell vielleicht eher lax sein mögen, bedeutet das nicht, dass das Zero-Toleranz-Gesetz ungültig ist. Du kannst das Thema aufgrund der eben genannten Gründe auf die leichte Schulter nehmen und unvorbereitet reisen. Du kannst aber auch vorsichtig sein und Dich so vorbereiten, dass Du mit „problematischen Medikamenten“ UND gutem Gefühl reisen kannst. Informiere Dich hier über die nötigen Schritte und triff dann eigenverantwortlich die Entscheidung, wie Du damit umgehen möchtest.

Dass das Thema nach wie vor aktuell ist, zeigt übrigens ein Artikel vom Januar 2018 in den Gulf News. Die bekannte Tageszeitung warnt Reisende darin davor, die Sache allzu leichtfertig anzugehen. Der Beitrag ist um eine (unvollständige) Top-20-Aufstellung angereichert. Diese listet häufig gebrauchte Arzneien auf, deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen bzw. kontrollierten Medikamente stehen. Hier kannst Du einen ersten Eindruck davon bekommen, welche Art Arzneimittel problematisch sind.

ACHTUNG: Bitte schlage alle hier genannten Quellen selbst noch einmal mit kritischem Auge nach. Zum einen kann ich nicht jede Änderung immer auf dem Schirm haben und zeitnah in den Blog einfließen lassen. Zum anderen kann ich nicht ausschließen, auch mal etwas falsch verstanden zu haben. Ich kann das Thema hier nur so abhandeln, wie es sich mir im Mai 2019 dargestellt hat. Alle Tipps, die ich hier gebe, basieren allein auf meiner persönlichen Auffassung bzw. Interpretation der Sachlage. Daher: Alle Angaben ohne Gewähr!

Bitteres Ende: Import von Drogen- und Medikamenten nach Dubai

Die folgenden Fälle sind zwar alle schon recht lange her, aber sie zeigen deutlich, warum es nicht verkehrt ist, Vorsicht walten zu lassen. Da sich das Gesetz in den VAE bezüglich der Einfuhr kontrollierter Medikamente, Psychopharmaka, Narkotika und Drogen nicht geändert hat, kann so etwas meiner Meinung nach durchaus wieder passieren.

Eben nicht zu vernachlässigen: Cannabis-Stäubchen

Folgender spektakulärer Fall führte wegen einer für uns lächerlich anmutenden Menge Drogen zu einer Festnahme. Es folgte eine 4-jährige Inhaftierung: An der Schuhsohle eines britischen Mannes wurden 0,003 Gramm Cannabis im Jahr 2007 gefunden.

Noch so ein unglücklicher Fall, wo eine Minimenge Cannabis einem Reisenden zum Verhängnis wurde: Er wurde am Flughafen aus dem Verkehr gezogen, weil er das Jetlag-Mittel Melatonin bei sich führte. Dieses Medikament ist zwar in Dubai rezeptfrei erhältlich, es wurde aber von den Sicherheitsbeamten irrtümlich als verbotenes Medikament identifiziert. Es folgte ein Urintest, aber selbst als dieser negativ ausfiel, ließ man nicht von dem Touristen ab und durchsuchte das Gepäck genauer. Eine verschwindend geringe Menge von 0.03 Canabis wurde gefunden und brachte ihn in Haft.

Wo es gerade um Drogen geht: Besonders kurios für uns Europäer erscheint der folgende Fall, gilt Mohn bei uns doch als ein ganz normales Nahrungsmittel. In Dubai und Co. aber sind die Samen der Mohnblume verboten. Bringe also bitte auch keine damit versehenen Backwaren mit ins Land: Ein Inder wurde 2013 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil der ca. 100 Gramm Mohn im Gepäck hatte.

Ärztliche Erlaubnis kann Ungemach verhindern

Aber auch wenn es um vom Arzt verordnete Arznei geht, kann ein Reisender in Dubai und Abu Dhabi vorläufig im Gefängnis landen. Nämlich dann, wenn deren Wirkstoffe auf der Liste der verbotenen Medikamente stehen und der Festgehaltene nicht ad hoc beglaubigte Dokumente darüber vorweisen kann, dass er die Medizin wirklich braucht. Dann ist es am Angeklagten zu beweisen, dass es sich um eine ärztliche Verschreibung handelt: Eine Britin wurde 2005 bei einem Urintest am Flughafen in Dubai positiv auf Codein getestet. Obwohl sie diese Substanz sogar während ihres Aufenthalts in Dubai in einem Krankenhaus erhalten hat, warf man ihr eigenverantwortliches Verabreichen vor. Zwei Monate saß sie im Gefängnis, bis ihr Hausarzt in England sich einschaltete. Er bestätigte den emiratischen Behörden schriftlich, dass seiner Patientin derartige Schmerzmittel in Großbritannien verschrieben worden seien.

Blacklist-Medikamente mitnehmen: Was ist zu tun?

Du möchtest also nach Abu Dhabi oder Dubai reisen und musst Medikamente mitnehmen, weil Du auf sie angewiesen bist. Dann lautet meine Empfehlung ganz klar: Untersuche jedes einzelne davon auf den enthaltenen Wirkstoff und gleiche diesen mit der Blacklist ab. Das ist in 5 Minuten erledigt. Mache diesen Check vorsichtshalber auch für Medizin, die Du rezeptfrei bekommen hast. In den Emiraten könnte der Besitz solcher Medikamente Dein Schicksal besiegeln.

Wirst Du nicht fündig, dann gibt es keinen Grund zur Beunruhigung. Das wird bei den meisten gängigen Reiseapothekenmitteln wie Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen, Imodium, Cetirizin etc. der Fall sein. Steht der Wirkstoff dagegen tatsächlich auf der Liste, heißt es einen kühlen Kopf bewahren, denn nun steht etwas „Papierkram“ an. Keine Sorge! Was nun zu tun ist, ist lästig, aber durchaus zu schaffen. Vorausgesetzt man kann einigermaßen gut Englisch und handelt nicht in letzter Minute … Aber der Reihe nach:

Schritt 1: Wirkstoffe mit der Blacklist abgleichen

Sieh Dir die geblacklisteten Wirkstoffe an und vergleiche sie mit denen, die in der Packungsbeilage Deiner Medikamente als aktive Wirkstoffe stehen. Wenn Du wegen der Übersetzung unsicher bist, kann Du einen Trick bemühen: Suche in der deutschen Wikipedia nach dem Wirkstoff. Klicke dann auf die englische Sprachversion des Artikels und schon siehst Du, wie der Wirkstoff korrekt auf Englisch geschrieben wird. Nun aber zu den Listen!

Die unten zuerst verlinkte Liste habe ich im Januar 2018 von der Webseite des UAE Ministry Of Health (MOH) heruntergeladen. Die Idee war, sie hier auf dem Blog als PDF zur Verfügung zu stellen, weil sich damals auf den Seiten der Behörde ständig Änderungen ergeben haben. Mehr als einmal hatte ich den Fall, dass Verlinkungen plötzlich ins Leere liefen und ich mir anschließend einen Wolf suchte, um wieder an die Infos zu kommen. Die Liste ist in exakt dieser Version momentan (Stand Dezember 2019) auf der offiziellen Webseite der Regierung der VAE und auch auf der Seite der Botschaft verlinkt. Warum ich das erwähne? Jetzt kommt leider eine der Ungenauigkeiten, vor denen ich zuvor gewarnt habe. Denn: Das Gesundheitsministerium MOH hat inzwischen eine etwas anders ausgestaltete Liste veröffentlicht.

Welche nun gültig ist? Ich persönlich tendiere dazu, die Version des MOH zu konsultieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Infos auf der Botschafts- und der Regierungsseite einfach noch nicht angepasst wurden. Die entsprechende Unterseite des MOH ist dagegen seit meinem letzten Besuch definitiv geupdatet worden. Die dort jetzt zur Verfügung gestellte Blacklist trägt nämlich einen Zeitstempel vom April 2019. Zudem hat sie hinter jedem Wirkstoff nun eine genaue Info darüber stehen, welcher „Papierkram“ für die Mitnahme eines Medikaments mit diesem Wirkstoff nötig ist. Die Regierungsseite dagegen hat die Liste – im Gegensatz zum MOH – gar nicht selbst veröffentlicht und verlinkt nur auf eine andere Quelle. Das ist aber nur meine Einschätzung – ziehe im Zweifel bitte beide Listen-Versionen heran.

Die beiden Blacklisten: Alte und neue Version

Hier geht es zur Blacklist wie sie auch auf der Webseite der Regierung der VAE verlinkt ist (kein Zeitstempel vorhanden – mein Download erfolgte im Januar 2018):

>>> Guidelines for Carrying of Personal Medicines with Travellers in to the United Arab Emirates – Travellers Guideline Original

Hier geht es zur Blacklist wie sie das Gesundheitsministerium (MOH) der VAE zur Verfügung stellt – die ursprüngliche Liste wurde zweigeteilt und auch inhaltlich verändert:

>>> Travellers Guideline

>>> Annex to Travellers Guidelines – Zeitstempel April 2019

Bitte bedenke, dass sich Dokumente wie diese hier im Laufe der Zeit inhaltlich ändern könnten. Auch können Verlinkungen kaputt gehen – vergewissere Dich also im Zweifel bei der Original-Quelle, ob es Neuerungen gibt!

Schritt 2: Die richtigen Dokumente sammeln

Du hast nun also nachgesehen auf der neueren Liste des MOH und Deine Arzneimittel enthalten lt. Liste „kontrollierte“ Wirkstoffe? Nun kommt es darauf an, welche Spezifikationen die Liste in Bezug auf die erlaubte Menge und die benötigten Dokumente benennt. Generell werden die Wirkstoffe unterteilt in solche, die als verboten („prohibited„) gelten und solche, die mit den richtigen Begleitdokumenten und in der korrekten Menge trotzdem mitgeführt werden dürfen.

Für den Fall, dass Deine Wirkstoffe nicht als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, musst Du jetzt folgende Dokumente zusammentragen (was genau benötigt wird, kannst Du auch noch einmal direkt hinter jedem einzelnen Wirkstoff nachlesen):

  • Aktuelles Rezept für das jeweilige Medikament
  • Medizinischen Bericht (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*

Diese Dokumente nimmst Du dann einfach zusammen mit der Arznei im Handgepäck mit. Bitte achte unbedingt darauf, dass Du die zulässige Einfuhrmenge nicht überschreitest. Auch diese wird genau genannt hinter jedem einzelnen Wirkstoff.

Für den Fall, dass die Wirkstoffe als „prohibited“, also verboten, gekennzeichnet sind, handelt es sich um:

  • Digitale Form eines aktuellen Rezepts für das jeweilige Medikament
  • Digitale Form eines medizinischen Berichts (Attest), beglaubigt von einer Behörde wie dem Gesundheitsamt*
  • Digitale Form Deines gültiger Reisepasses

*Im Original steht auf der Seite des MOH: „Medical report approved by health entities„. Was das genau sein soll, wird leider nicht spezifiziert. Auf der Liste selbst, d.h. im anfänglichen Erklärungsteil, der auf die benötigten Dokumente eingeht, wird es so formuliert: „Authenticated certificate and/or permit, from the health authority of the country of departure, confirming his/her legal authority to possess, for personal use, medical preparations mentioned therein.“ Auch nicht viel eindeutiger …

Ich persönlich würde mir hier vom Arzt einfach die Vorlage eines Reise-Attests (wie zum Beispiel jene vom ADAC) ausfüllen und unterschreiben lassen. Diese dann vom Gesundheitsamt abstempeln lassen. Ob das so zu 100 % korrekt ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, das Ergebnis kommt der Forderung in der englischen Formulierung recht nahe. Ich bin diesen Weg übrigens interessehalber einmal gegangen, um zu prüfen, ob das klappt. Was ich dabei feststellen musste: Die Ärztin hat eine Gebühr genommen für das Ausfüllen, den Stempel vom Amt gab es dagegen gratis. Hätte es eigentlich andersherum vermutet!

Da für die Einfuhr verbotener Medikamente ein Online-Antrag gestellt werden muss, werden die Dokumente werden in digitaler Form (Foto oder Scan) benötigt. Bei der Erstellung des nötigen Accounts bzw. während des Ausfüllens des Online-Formulars müssen sie ggf. als Anhang hochgeladen werden.

Folge bezüglich der Dokumente bitte ausschließlich den Anweisungen, die Dir während des Online-Beantragungsprozesses eingeblendet werden. Verifiziere meinen oben gemachten Vorschlag bezgl. des medizinischen Berichts nötigenfalls noch einmal. Möglicherweise werden während des Prozesses künftig genauere Infos zu den geforderten Dokumenten gegeben. Im Internet kursieren verschiedene Versionen über die Vorgehensweise zur Sammlung aller nötigen Dokumente, auf die man sich besser nicht blauäugig verlassen sollte. Schließlich kann sich das Prozedere im Laufe der Zeit ändern!

Schritt 3: Online die Einfuhrerlaubnis beantragen

Du hast nun alle Dokumente in digitaler Form bereitliegen. Um nun die Importerlaubnis beim MOH zu beantragen, besuche auf deren Webseite die Kategorie Services -> Individual Services -> Patient Support Services Package und klicke auf Issuing permission to import medicines for personal use (d.h. „Antrag auf Erlaubnis, Medikamente für den persönlichen Gebrauch zu importieren„). Lies Dir in Ruhe die dort zur Verfügung gestellten Guidelines durch. Die eine Guideline erklärt, wie man einen Account erstellt. Dies ist notwendig, um den E-Service des Portals nutzen alle folgenden Schritte online durchführen zu können. Die andere Guideline beschreibt ausführlichst das Online-Beantragungsprozedere.

Nochmal im Klartext: Um den Antrag auf Erlaubnis zu stellen, ist es essentiell, ein Online-Formular auszufüllen. Dieses wird auf der verlinkten Unterseite jedoch nicht direkt zum Download angeboten. Man muss oben auf den Button Go to the e-service klicken, sich einen Account erstellen und ein Online-Formular innerhalb des Accounts ausfüllen und mit Anhängen versehen.

Wenn dann alles geklappt hat, bekommst Du eine elektronische Bestätigung zugesendet, die besagt, dass Du Deine Medikamente mit nach Dubai etc. bringen darfst. Vergiss nicht, sie mit die Reise zu nehmen!

Plan B: Dokumente direkt beim Zoll anzeigen

Solltest Du an Account-Erstellung und Login scheitern, kannst Du den Customer-Service des MOH kontaktieren und dort nach dem Formular zu fragen. Dort richtest Du dann auch Fragen hin, die die benötigten Dokumente betreffen. Hier findest Du die Kontaktdaten und auch ein Kontaktformular. Als komplette Alternative zur Online-Anmeldung der Medikamente nennt das MOH übrigens die Option, die Medikamente direkt bei der Einreise dem Zoll zu präsentieren. Auch hier müssen natürlich die oben genannten Dokumente vorgelegt werden.

100 % Sicherheit? Nur bei Reisen ohne Medikamente

Nachdem Du das gelesen hast, verstehst Du vielleicht, warum ich als eher ängstliche Sicherheitsfanatikerin in der Regel ohne Medikamentenarsenal in die Emirate reise. Auch, wenn Wellen schlagende Festnahmen nicht vorkommen gemessen an den Millionen Menschen, die jährlich dort durch die Flughäfen geschleust werden: Ich habe für diesen Artikel einfach zu viel nach „Einzelskandalen“ in diesem Gebiet recherchiert und sage mir inzwischen: Da ich nicht regelmäßig auf gewisse Tabletten oder Tropfen angewiesen bin, kann ich ebenso gut ohne reisen. Es ist definitiv etwas paranoid, aber so beuge ich wirklich jedwedem Missverständnis vor.

Klar, wer nur Aspirin & Co. mitnimmt, dem wird vermutlich nichts geschehen. Die oben gebrachten Beispiele zeigen aber, dass es ungute Folgen haben kann, wenn man rund um das sensible Thema Medikamente aus welchen unglücklichen Umständen auch immer auffällig wird. Selbst bei in den Emiraten gängigen Präparaten bleibt ein Restrisiko, ins Visier der Kontrolleure zu geraten – vielleicht, weil ein Sicherheitsbeamter durch viele oder seltenere bzw. ihm unbekannte Medikamente im Gepäck auf Dich aufmerksam wird und Dich genauer durchsucht. Wenn Du dann im Sinne der arabischen Gesetze Dreck (Drogen, Alkohol etc.) am Stecken hast, kann es ungemütlich werden …

Gute Versorgung in emiratischen Apotheken

Mal ehrlich: Schleppt man mit der Reiseapotheke nicht ohnehin immer viel zu viel Ballast herum, der letzten Endes nicht gebraucht wird? Das Vorhaben, gar nichts mitzunehmen, habe ich nun schon mehrfach erfolgreich in die Tat umgesetzt. Trat doch Unwohlsein ein, habe ich in einer der zahlreichen Apotheken von Dubai und Abu Dhabi bei gut Englisch sprechenden Angestellten etwas zur Linderung der Beschwerden bekommen.

Gut zu wissen: Es ist kein Problem, dort die Mehrheit der weltweit gebrauchten Standard-Medikamente zu kaufen. Von der Migräne-Tablette über Hustenpastillen bis hin zum Durchfallmittel bekommt man alle Original-Marken, die man von zuhause gewohnt ist. Aspirin steht sogar in den Selbstbedienungsregalen der Drogerieabteilungen in den großen Mall-Supermärkten (z.B. Marina Mall). Manche Arzneimittel, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, gehen in den VAE sogar ohne Rezept über den Tresen!

Exkurs zur Anti-Baby-Pille

Eines ist klar: Selbst wenn man sich dazu entscheidet, Nasenspray und Kopfschmerztabletten nicht mitzunehmen, kann frau nicht einfach die Pille daheim lassen. Auch hier ist ein Wirkstoffabgleich mit der Liste der kontrollierten Medikamente empfehlenswert. Ein möglicher Wirkstoff heißt beispielsweise Ethinylestradiol. Die Besonderheit nun: Auf der alten Version der Liste (zu finden auf der Regierungswebseite) steht dieser Wirkstoff als „controlled“ (siehe Abschnitt der CD (B) Medikamente) drauf. Auf der neuen Version der Liste (zu finden beim MOH) konnte ich ihn nicht mehr entdecken. Oder habe ich vielleicht Tomaten auf den Augen?

Frau muss nun offenbar selbst entscheiden, auf welche Listenversion sie setzen möchte. Oben habe ich erklärt, warum ich persönlich geneigt bin, der Version des MOH mehr Vertrauen zu schenken. Daraus folgt für mich, dass ich mir über die Mitnahme einer Pille mit Ethinylestradiol keine Gedanken mehr machen müsste. Noch eine Überlegung meinerseits geht in diese Richtung: Wenn frau nur das angebrochene Pillenblister bzw. je nach Aufenthaltslänge noch ein weiteres mitnimmt, kann man ihr schlecht Schmuggler- bzw. Verkaufsabsichten vorwerfen. Die Einnahme der Pille ist doch völlig uninteressant (da mit viel zu vielen Unsicherheiten verbunden!), wenn Frauen nicht die Option haben, dies über einen längeren Zeitraum zu tun.

Update: Eine meiner Leserinnen hat telefonisch beim MOH nachgefragt und erfahren, dass deren Liste tatsächlich die aktuellste ist. Das bedeutet, dass die Pille mit Ethinylestradiol offiziell nicht mehr Bestandteil der Liste ist und somit problemlos mitgenommen werden kann. Bitte nur keine größere Vorräte als für 3 Monate! Danke noch einmal, Jeanine! <3

Wer nun aufgrund der etwas unglücklichen Konstellation mit den zwei kursierenden Listen trotzdem immer noch sehr ängstlich ist, kann natürlich versuchen, das Online-Anmeldeprozedere wie oben beschrieben durchzuexerzieren. Da dieses jedoch über das MOH stattfindet, vermute ich, dass die sich fragen, warum hier Aufwand produziert wird, wo doch der Wirkstoff gar nicht auf deren Liste steht. Idee: Hole Dir fürs gute Gefühl einfach ein unterschriebenes Attest von Deiner Frauenärztin und nimm dieses sowie das Original-Pillenrezept mit auf Reisen.

Wie ist es Euch ergangen?

Ich freue mich sehr über Eure Erfahrungsberichte rund um das Thema Medikamente in Dubai, Abu Dhabi & Co.: Wie habt Ihr die Mitnahme Eurer Arznei vorbereitet? Seid Ihr auf Schwierigkeiten gestoßen? Wurdet Ihr kontrolliert?

Ist mein Artikel gut verständlich oder fehlen Euch Infos? Schreibt es mir gern in die Kommentare!

Urlaub in Abu Dhabi an Ramadan

Das Thema Ramadan beschäftigt viele meiner Leser. So bekomme ich häufig die Frage gestellt, ob es sich lohne, während des heiligen Monats Urlaub in Abu Dhabi zu machen.

Für Lesefaule schicke ich die Quintessenz gern vorweg: Ihr werdet definitiv nicht verhungern bzw. verdursten! Und wenn Ihr bereit seid, ein paar geänderte Öffnungs- oder Betriebszeiten zu akzeptieren, werdet Ihr keine schlimmen Einschränkungen in Kauf nehmen müssen.

Ganz im Gegenteil! Es ist meiner Meinung nach sogar sehr verlockend, Ramadan in Abu Dhabi mitzuerleben. Doch alles der Reihe nach.

Wie ich meine Vorurteile über Bord warf

Zugegeben: Selbst ich als treuer Abu-Dhabi-Fan habe meine Reisen neun lange Jahre immer um den Fastenmonat herum geplant. Ich fürchtete Einbußen im Komfort und stellte es mir nach der Lektüre einiger Ratgeber unangenehm vor, als westliche Touristin unter schärferer Beobachtung sehr konservativer Augen zu stehen.

Irgendwann siegte aber die Neugier und ich legte meinen Reisezeitraum auf Mitte Mai 2018, also mit voller Absicht auf die erste Ramadanhälfte. Die Erfahrungen, die ich da gemacht habe, möchte ich hier mit Euch teilen. Außerdem werde ich Euch Tipps geben, mit denen Ihr Fettnäpfchen vermeiden könnt, in die ich leider getappt bin. Es war alles in allem aber wieder ein schöner Aufenthalt.

Das Wichtigste zuerst: Die Verpflegung an Ramadan

Natürlich: Im Urlaub gehört gutes Essen und Trinken einfach dazu. Man möchte es sich schließlich während seiner wohlverdienten Auszeit rundum gut gehen lassen. Was aber, wenn man in einem Land ist, wo es einmal im Jahr ca. 4 Wochen lang um für Außenstehende gefühlt nichts Anderes als ums Fasten geht?

Was hat zu und was ist offen?

Da Moslems im Fastenmonat in den Stunden von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang keine Speisen und Getränke zu sich nehmen, haben analog dazu auch Restaurants und Cafés tagsüber geschlossen. Das betrifft jedoch „nur“ die Lokale in den Straßen von Abu Dhabi und die in den Malls und Attraktionen. In den großen internationalen Hotels bekommt Ihr sowohl Euer Frühstücksbuffet zu den gewohnten Zeiten als auch Angebote für Mittagessen oder Zwischenmahlzeiten.  Richtig ist allerdings, dass in der Regel nur ein eingeschränkter Verpflegungsbetrieb aufrecht erhalten wird. Das heißt nicht komplett alle Speisestätten Eures Hotels werden vor Einbruch der Dunkelheit geöffnet haben.

Die Hotels lassen sich unterschiedliche Strategien einfallen, um den Spagat zwischen den Bedürfnissen der nicht fastenden Touristen und denen der einheimischer Gäste hinzubekommen. Im Kern geht es darum, aus Gründen taktvoller Rücksichtsnahme den Gastrobetrieb vor den Blicken der Muslime zu verbergen. Da werden dann gläserne Restauranttüren mit Tüchern abgehängt, Paravents im offenen Foyer zwischen Rezeption und Frühstücksbereich aufgestellt oder das Lobbycafé (wie beispielsweise im Emirates Palace) kurzerhand komplett ins Untergeschoss verlegt.

Ihr werdet jetzt vielleicht sagen: Okay, die Hauptmahlzeiten sind gesichert, aber was ist, wenn ich am Hotelpool liege und Durst bekomme? Eine berechtigte Frage – schließlich sollte man sich in der Hitze mit ausreichend Flüssigkeit versorgen können. Ich habe zu Ramadan in Abu Dhabi in mehreren Hotels gewohnt und in allen war es so, dass in der Poolarea Snacks und Getränke – übrigens auch mit Alkohol – erhältlich waren. Frei nach dem Motto, dass ein gläubiger Moslem sich schon nicht in die Nähe des Schwimmbereichs verirren wird, weil er ja weiß, dass dort die nicht fastenden Urlauber liegen.

Und abends? Sobald die Sonne versinkt, gibt es in der kulinarischen Landschaft der emiratischen Hauptstadt kein Halten mehr. Die Restaurants und Cafés öffnen wieder und füllen sich rasch. An manchen öffentlichen Plätzen kann man beobachten, wie es sich einfache Arbeiter auf dem Boden bequem machen und zusammen das tägliche Fastenbrechen (Iftar) begehen. Es mutet wie ein riesiges Picknick an, nur dass nicht selten von Wohltätigkeitsorganisationen gespendete Mahlzeiten verzehrt werden. Um ein solches „Care-Paket“ zu bekommen, stehen die Leute zuvor in langen Schlangen an eigens dafür aufgebauten Ausgabezelten an. Über die ganze Stadt verteilt stehen überdies riesige weiße Iftar-Zelte (auch rund um die große Moschee), in denen sich verschiedene Gruppen zum gemeinsamen Abendbrot versammeln.

Iftar-Buffets: Familienfreundliches Fastenbrechen

Manche dieser Zelte gehören zu Hotels, die darin jeden Abend ihre üppigen Iftar-Buffets anbieten. Doch selbst wenn ein Hotel kein Zelt aufgebaut hat, gibt es meist in einem seiner Restaurants ein riesiges, allabendliches Buffet während Ramadan. Achtet einfach auf die Werbeplakate in der Lobby oder die Anzeigen in Veranstaltungsmagazinen. Im Vergleich zu den Straßen Abu Dhabis, wo die Expats zwar öffentlich, aber dennoch unter sich ihre Spenden verzehren, geht es da natürlich edler zu, aber nicht weniger gesellig. Und: An einer solchen Buffet-Veranstaltung kann man auch als Nicht-Muslim teilnehmen und richtig schön der Völlerei frönen!

Ich empfehle Euch, so ein Buffet einmal zu besuchen. Zum einen könnt Ihr dort bestimmte Spezialitäten probieren, die nur auf dieser Art Event serviert werden. De Rede ist unter anderem von speziellen Getränken mit klangvollen Namen wie „Rooh Afza“ (aus Kürbis), „Dschallab“ (aus Datteln, Traubensirup & Rosenwasser) und „Qamar al-Din“ (aus Aprikose). Alle sind typische alkoholfreie Ramadan-Getränke und haben gemeinsam, dass sie sehr erfrischend – wenn auch für westliche Zungen ggf. etwas zu süß – sind.

Zum anderen könnt Ihr ein bisschen was vom Ramadanzauber, wie ihn die Einheimischen empfinden, mitnehmen. Nämlich den glücklichen Moment, wenn alle in großer Runde zusammenfinden und es sich nach einem entbehrungsreichen Tag zu richtig schmecken lassen. Erwartet also bitte kein romantisches Dinner bei einem Iftar-Buffet, denn das Fastenbrechen wird von der ganzen Familie richtig zelebriert. Das bedeutet tatsächlich, dass sie sich mit Kind und Kegel zu diesen Buffets einfinden und es eben auch etwas lauter zugeht. Es fühlte sich für mich ein bisschen an, als würden um uns herum im Restaurant ausschließlich Familien- bzw. Kindergeburtstagsfeiern ausgerichtet. ;-)

Achtung: Rechtzeitige Reservierung ist angeraten, da Iftar-Veranstaltungen als Familienevents sehr beliebt sind.

Sie richten dann zum Beispiel von Blicken abgetrennte Essbereiche ein und haben damit sozusagen „ganz diskret“ geöffnet. ;-) Im Hotel steht einem darüber hinaus oft noch der Roomservice zur Verfügung. Essenslieferdienste arbeiten übrigens auch ganz normal weiter. Übrigens:

 

  • dann sind die Hotels oft günstiger, weil viele Touristen aus Unsicherheit diese Zeit meiden. Fällt der heilige Monat in den Hochsommer, spart Ihr doppelt, denn auch die Hitzeperiode ist bei den Massen nicht gerade beliebt.
  • dann habt Ihr die Gelegenheit, einen Euch besonders fremden, aber vielleicht interessanten Part der dort gelebten (religiösen) Kultur kennenzulernen.
  • Leeere: Flugzeug, restaurants und Straßen

Ich selbst werde erst im Mai 2018 zu Ramadan Urlaub in Abu Dhabi machen (und natürlich berichten!), kann also momentan nur „widerkäuen“, was ich mir von anderen habe berichten lassen bzw. was ich mir bei anderen verlässlichen Quellen bisher darüber angelesen habe:

Es ist für Touristen während Ramadan mehr also sonst angebracht, dass sie sich an die örtlichen Gepflogenheiten anpassen. Denn es handelt sich für die Muslime schließlich um den heiligen Monat und hier liegt es ihnen besonders am Herzen, die Tage in stiller Einkehr und mit Blick auf das Überirdisch-Religiöse zu verbringen. Man sollte also in der Öffentlichkeit vom Sonnenauf- bis zum Sonnenuntergang

  • mehr als sonst auf konservative Kleidung achten (nicht sexy & mind. Dekollete, Schultern und Knie auch bedeckt halten, auch wenn man abends ausgeht.
  • nicht essen (strenggenommen auch keinen Kaugummi), trinken oder rauchen.
  • sich mit Umarmungen und Wangenküsschen beim anderen Geschlecht zurückhalten – demonstrative Zuneigungsbekundungen sind sonst in den VAE ja auch nicht erwünscht und während Ramadan wird da nochmal strenger bewertet.
  • derbe Sprache und heftige Witze vermeiden (immer im Hinterkopf behalten, dass sich jemand verletzt fühlen könnte).

Ramadan? Warum sollte mich das als Urlauber scheren?

Ihr müsst wissen: Wer sich nicht daran hält, handelt im Grunde gegen das dort geltende Gesetz, auch wenn er/sie kein Moslem ist. Natürlich wird man bei einem versehentlichen Verstoß nicht direkt in den Knast geworfen, denn dafür müsste man ja schließlich erst einmal von einer sehr empfindlichen Person der Polizei gemeldet werden. Außerdem sind viele Muslime während der Fastenzeit darauf aus, Geduld zu üben und Mitmenschen gegenüber Milde walten zu lassen.

Ich weiß aber nicht, ob ich es provozieren würde, unangenehm aufzufallen, denn mir persönlich wäre es schon nicht recht, wenn mich ein Einheimischer oder etwa der Security Guard in einer Mall anspräche und mich darauf hinwiese, was während des Ramadans zu beachten ist. Es gilt also, die Lage vor Ort mit viel Sensibilität zu checken und/oder ein bisschen erfinderisch in Sachen Diskretion zu sein, zum Beispiel, sich zum Trinken in ein Auto mit getönten Scheiben, einen Nische, einen Restroom oder eine Umkleidekabine zurückzuziehen. :-)

Kinder sind von den Bekleidungs- und Essensbestimmungen übrigens ausgenommen, das bedeutet: Sie dürfen beim Essen und Trinken in der Öffentlichkeit gesehen werden und müssen sich auch nicht moderater kleiden als sonst. Für Erwachsene gilt: Allein im Fitnesstudio und an Privatstränden ist es in der Regel auch okay, tagsüber Wasser zu trinken, aber bitte die Flasche dann auf dem Weg vom oder zum Parkplatz verborgen halten! Normale Badebekleidung kann jedoch sowohl am Hotelpool wie auch am öffentlichen Strand wie gehabt angezogen werden.

Noch wissenswert sind folgende Punkte:

  • Supermärkte: Sind auch am Tag geöffnet.
  • Nachtclubs, Pubs, Lounges und Bars: Müssen in der Regel ohne Musik und Tanz auskommen, in einigen wird während des Fastenmonats (vor Sonnenuntergang) auch auf den Ausschank von Alkohol verzichtet. Richtige Nachtclubs wiederum schließen manchmal komplett. Das hängt wohl davon ab, wie streng das jeweilige Etablissement die Regeln auslegt – und vielleicht auch davon, wie hoch der muslimische Besucheranteil (des zugehörigen Hotels) regulär ist.
  • Geschäfte, Malls und Märkte: Fast alle Shops sind geschlossen ab ca. einer Stunde vor Sonnenuntergang bis ein paar Stunden nach Sonnenuntergang, daher solltet Ihr vor einem eventuellen Einkaufstrip am besten immer die Ramadanzeiten recherchieren. Nach dem Fastenbrechen ist wieder überall geöffnet, oft haben die Geschäfte dann sogar länger bis in die Nacht offen, um die verlorene zeit quasi nachzuholen. Malls sind dagegen während des Tages komplett geöffnet und hängen trotzdem nachts dann noch 1-2 Extrastunden an die Öffnungszeiten dran, sodass ein Besuch bis Mitternacht oder später möglich ist. Das variiert von Mall zu Mall – schaut Euch die Öffnungszeiten bitte auf der jeweiligen Mall-Homepage an! Zudem gibt es während Ramadan sog. Nightmarkets, die sonst nicht stattfinden!
  • Öffentlicher Nahverkehr und Parkzeiten: Ebenso wie die meisten Einzelgeschäfte in den Stunden um das Fastenbrechen schließen, stellt auch ein Großteil der Buslinien für ein Zeitfenster von ca. 2 Stunden den Betrieb ein. Beispiel: Im Jahr 2017 war von 16 bis 18 Uhr Sperrzeit (ausgenommen war die Flughafenlinie A1). Autofahrer könnten sich zudem mit geänderten kostenpflichtigen oder kostenlosen Parkzeiten konfrontiert sehen. Am besten checkt man für weitere Informationen die Veröffentlichungen des „Departments Of Transport“ für das jeweils aktuelle Ramadanjahr.
  • Attraktionen: Auch hier variieren bei manchen die Öffnungszeiten; ist dies der Fall, steht es aber gesondert als „Ramadan timings“ auf den jeweiligen Webseiten. Das würde ich also für alle Sehenswürdigkeiten überprüfen, die während des heiligen Monats besucht werden sollen. Mit ist jedenfalls nicht bekannt, dass irgendeine bei Touristen beliebte Attraktion in Abu Dhabi wegen Ramadans gar nicht öffnen würde! Wer während seines Urlaubs eh nur in einem Strandhotel relaxen möchte, dürfte von dem ganzen „Spuk“ gar nicht viel mitbekommen. Auch die öffentlichen Strandanlagen sind geöffnet.
  • Generell müsst Ihr Euch auf folgendes einstellen: Es ist während des Ramadans tagsüber ruhiger in der Stadt, es herrscht eben „(energiesparende) Feiertagsstimmung“. Die Arbeitnehmer müssen zum Beispiel auch nicht so lange schuften. Nach Einbruch der Dämmerung geht das Leben auf den Straßen dann aber richtig los und alle freuen sich auf das Beisammensein bei leckerem Essen, indem sie Picknicks im Park veranstalten oder ein luxuriöses Iftar-Buffet im Hotelrestaurant buchen. Ist bestimmt spannend, das mitzuerleben und mal während des Urlaubs die Nacht zum Tag zu machen.

Im Jahr 2018 wird leider kein Ramdan Nightmarket stattfinden. Sehr schade, damit werde ich mir diese Events nicht ansehen können. Was mir wohl entgeht? Im Jahr 2016 gab es jedenfalls folgendes Programm:

Ramadan and Eid Show 2016 Abu Dhabi: Kleidung, Accessoires, Deko-Artikel & Spielzeug
Wo: Abu Dhabi National Exhibition Centre
Wann: 6 Juni bis 6 Juli 2016, 18 Uhr bis 1 Uhr nachts

The Community Market at Abu Dhabi Golf Club: Lokale Kunst und Kunsthandwerk, Kinderkleidung, handgemachter Schmuck, Pflegeprodukte und Ledertaschen
Wo: Abu Dhabi Golf Club
Wann: 7 Juni 2016, 11 Uhr bis 18 Uhr

Du bist auch zu Ramadan in Abu Dhabi? Dann berichte doch hier nach Deiner Rückkehr, wie Du Deine Reise empfunden hast! Würde mich sehr freuen! :-)