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Zeina Matars „Geschäftskultur. Arabische Golfstaaten“ im Fokus

Die arabische Kultur mit all ihren bestaunenswerten Besonderheiten sowie sicher anfangs auch befremdlichen Eigenheiten ist ein Aspekt, der Arabien-Fans wie mich immer wieder in seinen Bann zieht. Wie ich schon oft geschrieben habe, sind die Arabischen Emirate keine typische Party-Urlaubslocation; hier fühlen sich vor allem kulturinteressierte Menschen wohl, denen es Freude macht, für die Zeit ihres Aufenthalts in die dort vorherrschende Kultur einzutauchen und so möglichst viel über das besuchte Land in Erfahrung zu bringen. Wer sich den dort gepflegten Traditionen gegenüber offen zeigt, und sie von Anfang an respektiert, wird sie – und damit auch die Einheimischen, die nach ihnen leben – vielleicht eines Tages sogar verstehen.

Wer häufiger in der arabischen Welt reist, lernt mit etwas Glück nach und nach automatisch, mit den kulturellen Gepflogenheiten der Menschen dort umzugehen. Wer jedoch unerwartet businessmäßig mit dieser Region zu tun bekommt, ist verständlicherweise zunächst meist ratlos. Wie gehe ich mit Arabern bzw. mit den Bewohnern der Golfstaaten im Geschäftsleben um? Wie ticken sie? Was erwarten sie von mir? Diese und ähnliche Fragen schießen den Involvierten sofort durch den Kopf, denn selbst ohne die Details zu kennen, existiert ein implizites Wissen, dass durchaus frappierende kulturelle Unterschiede existieren, die sich natürlich auch stark in der Beziehung zwischen Kunden und Dienstleistern sowie zwischen Angestellten und Führungspersonen niederschlagen, wenn eine der beiden Seiten arabische und die andere europäische Wurzeln hat.

Da kommen Ratgeber wie Dr. Zeina Matars erst kürzlich erschienenes Buch „Geschäftskultur. Arabische Golfstaaten genau recht. Ich habe es gelesen (lieben Dank noch einmal an den CONBOOK Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!) und möchte es Euch hier vorstellen. Auch wenn Ihr nicht geschäftlich mit Arabien zu tun habt: Das Buch erlaubt einen aufschlussreichen Streifzug durch die Denkweise der golfarabischen Kulturen. Ausgehend von dem wissenschaftlichen Ansatz, dass europäische Kulturstandards in Arabien einen ganz anderen oder sogar keinen Stellenwert haben, gibt die Autorin einen interessanten und praxisorientierten Einblick rund um das Thema Business mit Golfarabern. Man erfährt, was hinter der inflationär gebrauchten Floskel „no problem“ steckt, wann die sogenannte Dreimal-Regel zum Einsatz kommen sollte und warum Beziehungspflege in dieser Region der Welt das A und O einer guten Geschäftspartnerschaft ist. Die Behandlung der Fragen, inwiefern die Religion ins Geschäftsleben mit hineinspielt, was unbedingt beachtet werden muss, damit stets alle Involvierten ihr Gesicht wahren und welche Auswirkungen es hat, mit Teams zu arbeiten, die bunt zusammengewürfelt sind aus Expats aller Nationen, waren für mich die Highlights der Lektüre.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass es sich bei „Geschäftskultur. Arabische Golfstaaten“ um ein Kompaktwerk handelt, dass schlaglichtartig die wichtigsten Aspekte aufgreift, um dem Leser einen ersten Überblick zu verschaffen. Richtig tief steigt man jedoch nicht in die Materie ein, und an einigen Stellen mag sich ein penibler oder besonders wissbegieriger Leser gegebenenfalls etwas mehr Detailliertheit wünschen. Drei Beispiele: Die Autorin schreibt verallgemeinernd, dass Alkohol in den VAE verfügbar sei, ohne zu erwähnen, dass er im Emirat Sharjah gar nicht ausgeschenkt wird. Desweiteren hätte ich mir gewünscht, dass die Sonderrolle Saudi-Arabiens noch etwas deutlicher dargestellt wird, denn immerhin ist schon die Einreise in das Land selbst für Geschäftsreisende ein bürokratischer Kraftakt sondergleichen. Zuletzt muss ich anmerken, dass ich die abrissartigen landeskundlichen Passagen zu jedem Land oder auch zum Islam allenfalls als Aufforderung verstehen möchte, weiterzulesen. Mir persönlich erscheint diese Menge an Input für den verbrüdernden After-Work-Smalltalk einfach als nicht ausreichend.

Dennoch muss ich wirklich anerkennend sagen, dass das Buch auf seinen nur 100 Seiten (perfekt für gestresste Businessleute!) in übersichtlicher Form hervorragend auf die wichtigsten Unterschiede im Denken und Handeln der Araber aufmerksam macht und zudem Tipps gibt, wie man sich als Ausländer so verhalten kann, um erstens möglichst nicht anzuecken und zweitens die Signale des Gegenübers in Wort und Handlung richtig zu deuten – zwei Kernkompetenzen für die Vorbereitung und Erhaltung erfolgreicher geschäftlicher Beziehungen! Mein Fazit also: bei „Geschäftskultur. Arabische Golfstaaten“ ist eine Einstiegslektüre, die sich jeder Beginner gelesen haben sollte!

Übrigens: Der Aufbau des Buches hat mich sehr beindruckt! So wünscht man sich ein Werk, das Wissen vermitteln soll: Im Text befinden sich Links mit Codenummern, unter denen im Internet weiterführende Infos abgerufen werden können und am Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Dos und Don’ts. Aufgelockert wird das Ganze noch einmal durch Interviews, in denen Experten mit Vor-Ort-Erfahrung zu Wort kommen. Gold wert ist sicher zudem die Sammlung von Adressen am Schluss, die Anfängern die Recherche nach wichtigen Kontaktstellen um einiges erleichtern dürfte. Ein einfallsreiches Gimmick ist das beiliegende mit den wichtigsten Lerninhalten bedruckte Lesezeichen!

Ihr wollt noch mehr über die Neuerscheinung aus dem CONBOOK Verlag erfahren? Hier geht es zur offiziellen Pressemitteilung!

Neuerscheinung: Kompakter Ratgeber rund um die golfarabische Geschäftskultur

Die Golfstaaten sind Deutschlands viertgrößter Überseemarkt und der Golf-Kooperationsrat der wichtigste Handelspartner der EU in der arabischen Welt. Der CONBOOK Verlag, Meerbusch, legt nun einen Ratgeber vor, der all die bisher ungeschriebenen interkulturellen Verhaltensregeln für geschäftliche Beziehungen mit den arabischen Golfstaaten zu Papier bringt. Er wurde verfasst von einer ausgewiesenen Expertin für Geschäftskontakte mit den Ländern Bahrain, Katar, Kuwait, Oman, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Der Ratgeber präsentiert nach einer Einführung in die Besonderheiten der golfarabischen Geschäftskultur und einer anschaulichen Beschreibung der Unterschiede zu gewohnten Handlungsmustern alle wichtigen Aspekte für Geschäftsbeziehungen mit den sechs Staaten. Kompakt und dennoch in der gebotenen Ausführlichkeit beschreibt Coach Dr. Zeina Matar alle relevanten Themen, wie z.B. die richtige Vorgehensweise bei einer deutsch-golfarabischen Kontaktaufnahme, Ablauf und Besonderheiten eines binationalen Meetings, den zielführendsten Stil in interkulturellen Verhandlungen oder Aspekte der Mitarbeitermotivation und Konfliktbewältigung.

Dr. Zeina Matar ist seit 2001 als Interkulturelle Beraterin für europäische Unternehmen tätig, die Geschäftsbeziehungen mit arabischen Ländern anstreben. Zeina Matar ist Lehrbeauftragte an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg und hat zuvor die Ratgeber „Doing Business with Gulf Arabs“ und „Doing Business with Levantine Arabs“ in der Reihe Diversophy verfasst.

„Geschäftskultur kompakt“ ist eine neue Reihe im CONBOOK Verlag, die ihren Lesern binationale Geschäftskompetenz im Sakkotaschenformat bietet. Ob zur Auffrischung eines Coachings, als eigenständiges Instrument zur Aneignung interkulturellen Wissens oder als Erinnerungsstütze vor einem wichtigen Meeting, präsentieren die einzelnen Bände der Reihe alle wesentlichen Aspekte für einen nachhaltig erfolgreichen Kontakt zu Geschäftspartnern aus dem Ausland.

Hier findet Ihr meine Rezension zu dem Buch!

Reisedoku: Von Dubai nach Abu Dhabi – Geschichten aus dem Orient

Unter dem Titel „Von Dubai nach Abu Dhabi – Geschichten aus dem OrientUnterwegs mit Andrea Grießmann“ hat der WDR eine Reiseempehlung in bewegten Bildern produziert. In 1,5 Stunden erfahrt Ihr nicht nur, was es in Abu Dhabi und Dubai alles zu sehen gibt, sondern bekommt von einer deutschen Auswanderin auch nützliche Hintergrundinformationen rund um die Kultur der Vereinigten Arabischen Emirate.

Die Sendung lief im Februar 2014 im Rahmen der Reihe „Wunderschön“, ist aber immer noch als Video in der Mediathek des WDR abspielbar. Besonders gefreut hat mich natürlich, dass Abu Dhabi in diesem Video nicht zu kurz kam – sonst dreht sich ja immer alles um Dubai. Doch auch Abu Dhabi hat Sonne, Sand und Meer und darüber hinaus… ach, was schreibe ich hier, seht selbst: Reisedokumentation: Von Dubai nach Abu Dhabi.

Nebenkosten in Abu Dhabi

Flug und Hotel sind gebucht und bezahlt und Ihr fragt Euch nun, in welcher Größenordnung Ihr Nebenkosten in Abu Dhabi erwarten könnt? Jetzt mit Begriffen wir „billig“ oder „teuer“ um sich zu werfen, wäre vollkommen daneben – schließlich hat jeder von Euch ein unterschiedliches Reisebudget und eine andere Vorstellung davon, wie hoch die Nebenkosten sein können, ohne an der individuellen Schmerzgrenze zu kratzen.

Hinzu kommt Euer Verhaltensmuster während Eures Aufenthalts in Abu Dhabi: Die Nebenkosten werden für ausgemachte Shopping-Junkies, die in den Malls paradiesähnliche Zustände vorfinden, definitiv höher sein als für Badeurlauber, die es vorziehen, einen Großteils seines Urlaubs am Public Beach zu verbringen.

Jemand, der möglichst alles an Lifestyle-Attraktionen (Themenparks etc.) mitnehmen und ein paar Nächte in einem Luxus-Wüstenresort verbringen möchte, muss natürlich auch mit höheren Nebenkosten rechnen als jemand, der lieber gemütlich durch die City bummelt, um das Flair einzufangen, und Museen oder historische Stätten besucht, die dort in der Regel keinen Eintritt kosten.

Auch sind natürlich Touristen, die abends im Hotel-Restaurant speisen, nach dem Urlaub mehr Geld los als solche, denen abends ein günstiges Essen im Food Court einer Einkaufsmall oder sogar ein Wrap aus der Frischetheke des Supermarkts reicht. In den Malls gibt es vom Libanesischen Grillteller über Pizza bis hin zu Burger eigentlich alles an typischem Fast-Food für den kleinen Geldbeutel. Gut zu wissen: Wer Alkohol im Hotel trinken möchte, muss dafür verglichen mit Deutschland relativ in die Tasche greifen. Da wird kräftig abkassiert, da der Ausschank von alkoholischen Getränken ohnehin nur ein Zugeständnis an die Touristen ist.

Ich habe einmal ein paar Posten für typische Nebenkosten in Abu Dhabi gesammelt, die Euch interessieren dürften, denn mit dem einen oder anderen werdet Ihr sicher auch in Berührung kommen. Damit dürfte sich ganz leicht eine Art persönlicher Kostenvoranschlag für Eure Reise in die Emirate erstellen lassen. Für’s Umrechnen: Ein Euro entspricht aktuell (Stand Mai 2016) etwa 4 Dirham (AED).

Die Liste wird laufend ergänzt und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit – und schon gar nicht auf Verbindlichkeit! Die unten genannten (teils aufgerundeten) Preise habe ich während meiner Abu Dhabi und Dubai Reisen von 2011 bis 2016 irgendwann einmal tatsächlich bezahlt, dieses Preisniveau muss natürlich nicht an allen Orten der VAE gelten und kann sich natürlich inzwischen auch verändert haben. Gern könnt Ihr Hinweise dazu in den Kommentaren ergänzen. Manche Kostenpunkte habe ich zusätzlich verlinkt, dann gibt es dazu bereits einen ausführlicheren Artikel!

1. Nebenkosten in Abu Dhabi für Fortbewegung
Taxifahrten pro Kilometer: AED 1,60 bis AED 1,69
Mietwagen in der Mini-Klasse für 3 Tage
: AED 220 bis AED 400
Tankfüllung
(1 Liter): AED 2
Busfahrten innerhalb der City pro Strecke
: AED 2
Busfahrt nach Dubai (one-way): AED 25
Fahrt mit der Dubai Metro (1 Zone): AED 6

2. Nebenkosten in Abu Dhabi für Essen & Trinken
Gezapftes Bier im Hotelrestaurant: AED 35
Frisch gepresster O-Saft im Hotelrestaurant: AED 30
Mocktail im Hotelrestaurant: AED 25
Smoothie am Hotelpool: AED 25
Cocktail mit Alkohol in der Hotelbar: AED 50
Shisha in der Hotelbar: AED 70
Abendbuffet für 1 Person im Hotelrestaurant, je nach Location: AED 100 bis AED 200
Achtung! Wenn Ihr in Hotels esst und trinkt, kommen stets noch 10% Service Charge und 6% Tourism Fee on top! Für Übernachtungen fällt neuerdings (Juni 2016) auch eine Bettensteuer von AED 15 pro Zimmer pro Nacht sowie  4% Kommunalsteuer für Hotelaufenthalte an.
Meal mit Baguette & Drink bei der Fastfoodkette Subway: AED 26
Burger, Pommes & Getränk im Food Court: AED 25
Drei Kugeln Eis im Food Court: AED 25
Halloumi-Spinat-Wrap im Food-Court: AED 29

3. Nebenkosten in Abu Dhabi für Sehenswürdigkeiten und Attraktionen
Big Bus Tour pro Person: AED 200
Tour durch das Falkenhospital pro Person: AED 170
Kajaktour durch die Mangroven pro Person: AED 150
Kombiticket Yas Waterworld & Ferrari World pro Person: AED 360
Eintritt und Sonnenliege am Family Beach an der Corniche pro Person: AED 35

4. Nebenkosten im Supermarkt (2016)
Coca Cola (0,5 Liter): AED 2
Malzbiergetränk (Barbican – sehr lecker!) mit Granatapfelgeschmack (0,3 Liter): AED 2,50
Mangosaft aus der Kühltheke (1 Liter): AED 4,25
Frisch gepresstes Minz-Zitronengetränk aus der Kühltheke (0,5 Liter): AED 3,75
Schoko-Gebäckschnecken aus der Supermarktbäckerei (2er Set): AED 5,95
Mit Käse & Salat belegtes Baguette aus der Supermarktbäckerei: AED 7,95
Hagen Dasz Eis (100ml): AED 9,50
Tüte Quinoa Chips: AED 6,75
Frucht-Nuss Riegel: AED 6,50
Veggie-Sushi aus dem Kühlregal: AED 35
Salat mit geröstetem Kürbis und Ziegenkäse aus dem Kühlregal: AED 28

Ihr seht: Man kann in Abu Dhabi (und Dubai) also auch sehr günstig über die Runden kommen. Wie Zuhause kommt es eben immer drauf an, wo Ihr esst und was Ihr esst. Ich habe Euch mal ein paar unserer letzten Restaurant-Rechnungen (2016) abgetippt und die Örtlichkeiten dazugeschrieben, damit Ihr Euch in die Preise für’s Essengehen reindenken könnt. Man kann demnach für ein Essen zu zweit von 40 bis 100 Euro je nach Location, Hunger und kulinarischen Vorlieben alles bezahlen kann. Bitte beachtet, dass es natürlich teurer wird, wenn beide Esser Gerichte mit Fleisch & Fisch bestellen.

Café Alsace an der Yas Marina
Falafelteller: AED 32
Portion Pommes: AED 28
Veggie-Pilzburger: AED 41
Zitronen-Minz-Mocktail: AED 25
Gesamtrechnung mit Tax AED 151

Carluccios im Eastern Mangroves Hotel:
Ziegenkäsesalat: AED 49
Pizza mit Steinpilzen: AED 78
Granatapfel-Mocktail: AED 21
Diät-Pepsi: AED 13
Gesamtrechnung mit Tax AED 170

Stills im Crowne Plaza Hotel auf Yas Island:
Zitronen-Minz-Mocktail: AED 30
Frittierte Käsebällchen: AED 40
Überbackene Nachos mit Dips: AED 50
Thunfischsteak: AED 120
Heineken Bier (halbes Pint): AED 20
Gesamtrechnung mit Tax AED 282

Hoi An im Shangri-La Hotel
Mangosuppe: AED 39
Fountain Soup: AED 42
Sunset Chicken: AED 130
Tofu mit grünen Bohnen: AED 42
1 Liter Mineralwasser: AED 34
1 Stella Artois Bier: AED 30
Gesamtrechnung mit Tax AED 402

Tipp! Wie Ihr lest, habe ich es ziemlich oft konsumiert: Das unendlich leckere geeiste Minz-Zitronengetränk mit frischer geschredderter Minze, das auf fast jeder Karte angeboten wird, egal, ob Fast-Food-Libanese, Hotelrestaurant oder Poolbar. Unbedingt probieren! :-)

Sicher unterwegs in Abu Dhabi

Leserfrage: Wie sicher ist Abu Dhabi für Touristen?

Hallo Sarah, ich bin beim Surfen wegen der Alleinreise meines 16-jährigen Sohnes von Deutschland nach Abu Dhabi auf Ihre Info-Seite gestoßen. Ich frage mich zur Zeit, ob ein simpler Reisepass oder Personalausweis genügt oder ich noch andere Papiere für ihn besorgen muß. Muss eingeführtes Bargeld angemeldet werden? Sollte man bestimmte Dinge (wie z.B. „große“ Autos / Gebäude etc.) lieber nicht fotografieren?
Oder: Sollte man eher nicht mit einem Rucksack durch die City laufen mit (halb-)offenen Reißverschlußtaschen?
Ich dachte, da Du schon desöfteren in Abu Dhabi gewesen bist, hast Du den einen oder anderen Tipp für langsam nervös werdende Eltern…

Meine Antwort:

Mach Dir keine Sorgen! Dein Sohn ist in den Emiraten gut aufgehoben, sämtliches Service-Personal ist dort sehr nett und hilfsbereit, egal, ob im Hotel oder Restaurant. Und: Überall stehen Bedienstete herum, das gehört zur dortigen Luxuskultur. Voraussetzung ist natürlich, dass er nicht unangenehm auffällt wegen Drogen/Alkohol/Sex. Nicht, dass ich das unterstellen wollte! Aber ich will es unbedingt ausgesprochen haben, weil bei solchen „Delikten“, die hierzulande eben keine sind, drakonische Strafen mit Gefängnis oder Schlimmerem drohen.

Abgesehen davon: Die Arabischen Emirate gelten laut Auswärtigem Amt als eines der sichersten Reiseländer im nahen Osten, ich habe dort (als Frau!) noch nie eine halbwegs bedrohliche Situation erlebt, egal zu welcher Uhrzeit ich unterwegs war.
Natürlich muss an dieser Stelle auch vor Diebstählen gewarnt werden, aber davor sollte man sich meines Erachtens weltweit schützen, egal wo es hingeht. Dass man zum Beispiel für einen Strandbesuch nicht all seine Wertsachen mitnimmt, sondern einen Teil davon im Hotelsafe deponiert, sollte klar sein. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass dort alles sehr sicher ist: Überall in den Malls ist Sicherheitspersonal anwesend und auch am Public Beach habe ich Uniformierte gesehen. Zudem muss man sich immer vor Augen halten, dass die Bevölkerung dort zu einem Großteil aus Gastarbeitern besteht, die bei Kriminaldeliken eine sofortige Ausweisung aus dem Land fürchten müssen. Kaum jemand möchte das aus Spiel setzen!

Ein Reisepass (Personalausweis ist nicht ausreichend!) genügt; Dein Sohn bekommt bei der Einreise am Flughafen kostenlos einen Visumsstempel für einen 30-tägigen Urlaubsaufenthalt. Der Pass muss noch mindestens sechs Monate nach dem beabsichtigten Ausreisedatum gültig sein. Rund um das Thema Geldeinfuhr und wie bzw. wo man am besten Geld umtauscht, habe ich hier einen Beitrag geschrieben.

Was das Fotografieren angeht: Ja, sowas wie Hafenanlagen, Ölfelder oder große andere Industriegebiete sollte man nicht knipsen, da stehen aber dann in der Regel entsprechende Hinweisschilder. Gilt auch für den Flughafen und Herrscherpaläste. Ebenso wie am Strand und in den Malls Schilder stehen, dass man nicht fotografieren soll. Da geht es aber darum, die Intimsphäre der Emirati-Frauen zu schützen. Wenn man nicht direkt auf sie draufhält, sollte es kein Problem sein, auch mal ein Bild zu machen. Meinem Vater haben sie am Strand in Dubai mal untersagt, zu filmen (war auch kein großes Ding, Kamera aus und gut war), aber ich habe dennoch ein paar Bilder gemacht. :-)

Geldwechsel in Abu Dhabi

Leserfrage: EUR möglichst günstig in AED umtauschen?

Hallo Sarah, ich werde mit meiner Freundin Anfang Juni für zwei Wochen nach Abu Dhabi reisen. Meine Frage bzgl. Geldwechsel: Was ist denn am geschicktesten?
– Bargeld in Euro direkt aus Deutschland mitzunehmen und vor Ort in Wechselstuben wechseln lassen?
– Oder am Automaten per Kreditkarte Dirham holen?
– Oder aber direkt aus Deutschland einen größeren „Vorrat“ an Dirham mitzunehmen?
– Wo bzw. mit welcher Methode bekommt man den besten Wechselkurs?

Meine Antwort:

Wahrscheinlich gibt es kein Patentrezept, aber ich verrate Dir gern, wie ich es immer handhabe. Ich nehme immer ca. 200 bis 400 Euro an Bargeld mit. Davon tausche ich aber nur einen Teil direkt am Flughafen Abu Dhabi in Dirham (AED) um, der Rest bleibt als Notreserve erhalten. Am liebsten erledige ich den Geldwechsel nämlich so schnell wie möglich, obwohl ich weiß, dass er mich gerade am Flughafen teurer kommt.

Aber da andere Währungen wie Dollar oder Euro meiner Erfahrung nach in den Emiraten nicht akzeptiert werden, gilt es nach der Einreise, schnell an Dirham zu kommen. Und wenn ich das direkt an einer der Flughafen-Wechselstuben erledige, kann ich mich direkt nach der Ankunft (und dem ewigen Warten an der Passkontrolle) auf ein Taxi stürzen. Im herkömmlichen silberfahrbenen Taxi muss (noch) bar bezahlt werden, deswegen kommt man nicht drum herum, am Flughafen schon etwas Geld einzutauschen oder (halt aus dem Automaten zu ziehen), wenn man sich von dort zum Hotel chauffieren lassen möchte. Anders sieht es aus, wenn Ihr ein Luxury Airport Taxi nehmt bzw. nehmen müsst.  Darin kann man nämlich mit diversen Währungen zahlen. Dafür, etwas Geld direkt am Flughafen zu tauschen, spricht aber auch, dass Du Dir so direkt ein paar kleine (5 Dirham) Banknoten für Trinkgelder geben lassen kannst. Die wirst Du direkt nach Ankunft in Deiner Unterkunft zum Beispiel für den Kofferträger brauchen – vorausgesetzt natürlich, Du möchtest was geben.

Kreuzfahrt-Reisende können übrigens in den Wechselstuben des Terminals am Port Zayed (wo die Schiffe anlegen) Geld tauschen oder einen Geldautomaten nutzen.

Thema Geldeinfuhr im Allgemeinen: Erst wenn Du mehr als 100.000 Dirham ein- oder ausführst, muss Du das beim Zoll deklarieren (Stand 2014). Wenn schon nicht die komplette Urlaubskasse, so kannst Du also ruhig ein paar Euro mehr mitnehmen, sozusagen als kleine Sicherheit, falls doch mal kein Geldautomat Deinen Weg kreuzt oder die Kreditkarte verloren geht. Die VAE gehören zu den sichersten Reiseländern der Region und obwohl natürlich auch hier Diebstähle nicht 100%ig ausgeschlossen werden können, ist die Gefahr hier im Vergleich zu anderen Touristen-Hotspots eher gering, dass so etwas passiert. Nutze einfach den Hotel-Safe für Deine Notreserve.

Ansonsten bezahle ich in den VAE viel mit Kreditkarte vom Mietwagen bis zur Hotelrechnung, auf die ich beispielsweise auch die Abendessen im Hotelrestaurant schreiben lasse. Alles was ich darüber hinaus noch, zum Beispiel für Taxifahrten, Strandequipment, Getränke & Snacks aus dem Supermarkt oder Souvenirs, an Bargeld brauche, hole ich mit meiner Kreditkarte am Geldautomaten ab. Eintrittskarten (Big Bus, Yas Waterworld, Ferrari World, Falkenhospital usw.) besorge ich mir häufig vor der Reise oft online – da hat man die Bezahlung hinter sich und bekommt sogar oft noch einen Rabatt!

Automaten, an denen Du Geld ziehen kannst, gibt es in den Shopping-Malls, ab und zu auch an Tankstellen oder Hotels. Banken gibt es natürlich auch jede Menge. In den Hotels, in denen ich bisher genächtigt habe, war es an der Rezeption immer möglich, Euro in Dirham umzutauschen. Die großen Malls in Abu Dhabi haben auch Geldwechsel-Stuben und zwar – wie ich oft gehört habe – mit günstigeren Konditionen als am Flughafen. Ich persönlich habe das noch nie exakt ausgerechnet, ich weiß nur, dass in den Wechselstuben an den Flughäfen sowohl in Deutschland wie auch in den VAE diverse Gebühren wie „Commission“, „Handling Fee“ und „Service Charge“ anfallen, aufgrund derer man beim Tausch von 400 Euro schon ca. 10 Euro verloren geben muss. Aber das Abheben mit Kreditkarte im Ausland belegen die meisten Banken ja auch mit einer Extragebühr.

Zum Thema Gebühren folgendes Beispiel: Als ich im März 2014 an einem Geldautomaten in Abu Dhabi mit meiner VISA AED 300 abgehoben habe, hatte ich hinterher auf dem Kontoauszug einen zusätzlichen Posten für eine Wechselkursgebühr von 1,75% stehen. Im September 2013 haben mein Mann und ich zum gleichen Zeitpunkt (also auch zum selben Wechselkurs, der damals an diesem Schalter 4,4995 betrug) zwei sehr unterschiedliche Geldsummen am Flughafen Abu Dhabi umgetauscht – dabei hat sich herausgestellt, dass die Kommissionsgebühr geringer ist, wenn man mehr umtauscht: Bei seinen 100 Euro (AED 449,95) fiel eine sog. „Commission“ von AED 15 (entspricht 3,33%) + AED 20 „Fee“ an; bei meinen 400 Euro (AED 1799,80) waren es AED 36 „Commission“ (entspricht 2% ) + AED 20 „Fee“. Für mich ist es also in Bezug auf die Gebühren günstiger, wenn ich mit Kreditkarte am Automaten Geld ziehe. Jedoch kann dass natürlich bei Deiner Kreditkarte anders sein – bitte erkundige Dich vorher bei Deinem Kreditinstitut nach Details!

Hinweis: Natürlich nutzt einem das Hin- und Hergerechne wegen der Gebühren alles nichts, wenn man nicht dort tauscht, wo man den besten Tageskurs bekommt. Aber mal ehrlich: Lohnt es sich wirklich, wegen ein paar Euro im Urlaub damit Zeit zu verplempern, die Kurse (+ Gebühren) der verschiedenen Wechseloptionen zu studieren? Wie oben aufgezeigt, fallen ja auch so viele Faktoren ins Gewicht, dass man höllisch aufpassen muss, wenn man alles berücksichtigen möchte…

Qasr Al Sarab: Transfer, Nebenkosten & weitere Reisestipps

Dass ich ein Fan vom Qasr-Hotel mitten im der geheimnisvollen Rub al-Khali bin, dürfte aufmerksamen Lesern meines Blogs nicht entgangen sein. Zweimal habe ich dort schon übernachtet und jedes Mal war ich traurig, wenn nach 2-3 Tagen die Abreise näher rückte. Weil dieses Hotel nicht ganz billig ist, kann ich gut verstehen, dass einige von Euch ihre Zweifel erst beseitigen möchten, bevor sie buchen. Deswegen sammle ich Eure wichtigsten Fragen diesbezüglich hier.

1.) Gibt es zum Qasr Al Sarab einen Transfer?

Ja, das Hotel bietet seinen Gästen an, sie direkt vom Flughafen mit einem Limousinen-Transfer abzuholen – das kostet jedoch ein kleines Vermögen von Hin und Zurück rund 400 EUR! Spart das Geld lieber und gönnt Euch eine Nacht mehr im Wüstenhotel, indem Ihr die günstigeren Alternativen nutzt.

Möglichkeit 1: Nehmt Euch einen Mietwagen, das kostet beispielsweise bei Europcar (Stand 2014) in der kleinsten Fahrzeugklasse zirka 50 EUR für drei Tage. Und glaubt mir: Die Spritpreise sind mit weniger als 2 AED (entspricht ca. 0,40 EUR) pro Liter in den Emiraten geradezu unverschämt billig! Ein weiterer Vorteil: Ihr seid mobil und könnt auf eigene Faust durch die Wüste fahren und zum Beispiel dem Automuseum und der Moreeb Düne einen Besuch abstatten.

Möglichkeit 2: Fahrt mit dem Taxi von Abu Dhabi City aus zum Qasr Al Sarab Hotel. Das habe ich selbst noch nicht gemacht, aber mehrere Leser haben mir berichtet, dass das bei ihnen problemlos geklappt habe. Taxifahrer, die diese Strecke fahren, findet Ihr auf jeden Fall am Abu Dhabi Bus Terminal. Für rund 350 AED (entspricht ca. 70 EUR) pro Strecke hat der Taxifahrer sie in die Wüste gebracht und wie versprochen auch wieder abgeholt. Wer also partout keinen Mietwagen selber fahren will, ist mit dieser Variante inkl. Trinkgeld noch immer ca. 50% günstiger dran als mit dem hoteleigenen Transfer. Und keine Angst: Die Taxipreise sind in Abu Dhabi nicht verhandelbar, hängen in jedem Fahrzeug aus und alle Fahrer müssen das Taxameter per Gesetz angeschaltet haben. Ihr seid also auf der sicheren Seite und könnt die Kosten genau im Voraus abschätzen!

2.) Mit welchen Nebenkosten muss man rechnen?

Gäste des Wüstenhotels müssen sich natürlich darüber im Klaren sein, dass es für Zwischenmahlzeiten und Abendessen (das Frühstück ist in der Regel im Zimmerpreis inbegriffen) nicht viele Auswahlmöglichkeiten gibt. Immerhin befindet man sich mitten im Niemandsland und da muss man schon mit den drei Hotelrestaurants Vorlieb nehmen! Diese sind nicht gerade günstig, was aber auch verständlich ist – immerhin ist es ein riesiger logistischer Aufwand, die Lebensmittel in großer Auswahl und in regelmäßigen Abständen in die Wüste zu bringen, damit dort für jeden Geschmack frische Speisen zubereitet werden können. Glaubt mir: Hier ist alles vom Feinsten, es wird Euch an nichts fehlen! Das Buffet im Al Waha ist ein Traum und so üppig, dass man weinen möchte, weil man es auch am letzten Abend wieder nicht geschafft hat, von allen Törtchen zu probieren, die liebevoll in der Dessertsektion aufgetürmt wurden…

Um Euch einen Anhaltspunkt zu geben: Zu zweit haben wir (Stand 2013) im Buffetrestaurant Al Waha inkl. Getränken etwas mehr als 510 AED bezahlt, im italienisch-mediterranen Restaurant Ghadeer inkl. Vorspeise und Getränken etwas mehr als 410 AED. Zwei non-alkoholische Cocktails und ein Burger an der Pool-Bar schlugen mit AED 160 zu Buche. Ein weiteres wichtiges Thema: Getränke! Etwa 4-6 kleine Wasserflaschen stehen auf den Zimmern zur kostenlosen Verfügung und der Vorrat wird täglich durch den Zimmerservice aufgefüllt. Am Pool wie auch auf den Ausflügen wird man ebenfalls mit gratis Trinkwasser versorgt. Es kann aber natürlich nie schaden, wenn man noch einen eigenen Vorrat an Wasser dabei hat. Apropos Ausflüge: Diese kosten natürlich auch extra, ebenso wie die Spa-Anwendungen. Für das Dune Bashing haben wir zu zweit rund 680 AED bezahlt, für den Desert Walk 290 AED. Die Partnermassage „Desert Romance“ mit Milchbad hat rund 1550 AED gekostet.

3.) Welches ist der beste Weg zum Qasr Al Sarab?

Am schnellsten seid Ihr, wenn Ihr von der E11 Richtung Al Ghweifat auf die E65 (das ist der erste Abzweig Richtung Süden, der an der östlichen Spitze der Liwa-Oase endet – oft hat die Straße auf aktuellen Karten keinen Namen) in südlicher Richtung nach Hamim (von dort führt eine einsame Wüstenstraße durch die schönsten Dünen direkt zum Hotel – ist aber alles ausgeschildert!) abbiegt. Nicht weit von der Abzweigung auf die E65 kommt Ihr auch an dem verrückten Automuseum vorbei, das Ihr nicht auslassen solltet.

Wenn Ihr diesem Link folgt, landet Ihr bei Google Maps und könnt Euch die Strecke mit den Punkten Abu Dhabi City – Auto Museum – Qasr Al Sarab genauer ansehen:

https://www.google.com/maps/dir/Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/Emirates+National+Auto+Museum,+South+of+Abu+Dhabi,+Hamim+Road,+Off+E11,+Al+Dhafra+-+%D8%A3%D8%A8%D9%88+%D8%B8%D8%A8%D9%8A+-+Vereinigte+Arabische+Emirate%E2%80%AD/Qasr+Al+Sarab+Desert+Resort+by+Anantara,+1+Qasr+Al+Sarab+Road+-+Abu+Dhabi+-+Vereinigte+Arabische+Emirate/@23.677222,54.40521,370320m/data=!3m1!1e3!4m20!4m19!1m5!1m1!1s0x3e5e440f723ef2b9:0xc7cc2e9341971108!2m2!1d54.3773438!2d24.453884!1m5!1m1!1s0x3e5e188976b4f463:0x48456e9d5ea557c0!2m2!1d54.4201307!2d24.0988807!1m5!1m1!1s0x3e613d2228c8d1c5:0x8003a73ad2cd7ae4!2m2!1d54.3364054!2d22.9003009!3e0?hl=de

Wenn Ihr Zeit habt und die karge Schönheit der Wüste länger auf Euch wirken lassen wollt, dann bleibt einfach etwas länger auf der E11 und nehmt dann die E45 nach Süden Richung Liwa-Oase. Auf dieser Route kommt Ihr die Gelegenheit, die Oase genauer zu betrachten, weil Ihr diese dann ja ab Mezaira‘a in östlicher Richtung durchfahren müsst, wenn Ihr nach Hamim wollt.

3.) Wo finde ich auf dem Weg zum Qasr Al Sarab eine Tankstelle?

Tankstellen gibt es im Emirat Abu Dhabi auch in der Wüste – wenn auch nicht allzu viele. Also nehmt am besten jede sich bietende Gelegenheit wahr, um den Tank aufzufüllen! Wenn Ihr den oben beschriebenen Weg, also die E65 von nehmt, dann findet Ihr auf jeden Fall in Hamim (das ist der Ort, von dem aus eine einsame Straße zum Qasr Al Sarab führt) eine Tankstelle vor. Ich meine auf der E65 noch eine Tankstelle gesehen zu haben, nicht weit vom Automuseum. Aber: Wer in Abu Dhabi mit vollem Tank startet, schafft es locker bis Hamim und muss sich keine Sorgen machen. Denn immerhin ist es sehr unwahrscheinlich, sich zu verfahren auf einer geraden Straße durch die Wüste. ;-) Wenn Ihr etwas länger durch die Wüste fahren möchtet und erst den späteren Abzweig Richtung Liwa, also die E45, von der Küstenstraße E11 aus nehmen wollt, dann könnt Ihr in Madinat Zayed oder in Mezaira’a tanken, bevor Ihr Hamim erreicht.

Mietwagen-Reise durch die Emirate planen

Leserfrage: Mietwagen-Ziele außerhalb von Abu Dhabi?

Hallo! Ich möchte Anfang März 14 Tage in Abu Dhabi verbringen und mit dem Mietwagen die Emirate erkunden. Meine Fragen:
– welcher Stadtteil ist der interessanteste für einen Hotelaufenthalt (Strandnähe)?
– kann ich problemlos in alle Emirate einreisen – auch in den Oman?
– gibt es unterwegs – auch in den weniger erschlossenen Gegenden – ausreichend Unterkünfte oder sollte ich vorbuchen? Herzlichen Dank für einen Tipp

Meine Antwort:

Wenn Du am öffentlichen Strand baden und gleichzeitig zentral logieren möchtest, dann suche Dir am besten eine Unterkunft nahe des westlichen Abschnittes der Corniche. Manche (meist teurere) Hotels wie das Emirates Palace, das Bab al Bahr und das Shangri-La haben auch einen Privatstrand. Schöne Strände gibt es auch auf Yas Island und Saadiyat Island – die sind aber recht weit ab vom Schuss!

Innerhalb der VAE kannst Du ohne Probleme in alle Emirate einreisen, ja. Bei der Einreise via Landweg in den Oman vom Emirat Dubai aus brauchen Deutsche kein extra Visum; es genügt, das Visum des Emirats Dubai (mind. 21 Tage gültig) in Deinem Reisepass vorzuzeigen. Das bekommt man direkt bei der Passkontrolle am Fluhafen Dubai in den Pass gestempelt. Für die Einreise aus den übrigen Arabischen Emiraten brauchen deutsche Staatsangehörige allerdings ein gültiges Visum. Warum auch immer… Dieses wird laut Auswärtigem Amt an der Grenze ausgestellt oder kann bei einer der Vertretungen Omans in Deutschland oder in den Vereinigten Arabischen Emiraten beantragt werden.

Wichtig ist außerdem noch, dass Du in den AGB des Vertrags Deines Mietwagenanbieters checkst, ob der gemietete Wagen auch nach dem Grenzübertritt noch voll versichert ist.

Buche auf jeden Fall vor! Ich kann zwar sagen, dass zum Beispiel gerade die Hotels in der Liwa Oase nie voll belegt wirkten, im Qasr Al Sarab beispielsweise konnte man Anfang Mai und September lange durch die Anlage wandeln, ohne Menschen zu treffen, und im Liwa Hotel waren wir Anfang April zeitweise allein am Pool. Es kann aber sein, dass der Eindruck täuschte, weil sich viele eben doch stundenweise wegen der Hitze in die klimatisierten Zimmer zurückziehen… Andererseits gibt es gerade in den von Dir genannten weniger erschlossenen Gegenden nicht viele Alternativen und sollte wider Erwarten doch alles belegt sein, steht Du vor einem unangenehmen Problem!

Nun weiß ich ja nicht genau, wie Deine Route aussieht, aber auf dem Weg durch die Emirate fährt man schon meist durch eine wüstenartige Einöde ohne Hotels. Klar, in großen Städten wie Al Ain gibt es wieder mehrere Übernachtungsmöglichkeiten. Aber ehrlich gesagt würde ich persönlich mir die Umstände nicht machen wollen, überall nachzufragen. Das ist doch verschwendete Reisezeit! Und nachher sind nur noch die teureren Zimmer oder Raucherzimmer frei, etc…

Und letztlich spricht ja auch nichts dagegen, jetzt schon zu buchen und die Route damit auch im Vorfeld (gedanklich) abzustecken. Schilder, auf denen „Zimmer frei“ steht, sind mir übrigens nie aufgefallen – in manchen Ländern wie Ungarn sieht man so etwas ja alle naselang.

Abu Dhabi und Dubai als unverheiratetes Paar besuchen

Die Fakten: In den Vereinigten Arabischen Emiraten verstößt es gegen das Scharia-Gesetz, als unverheiratetes Paar zusammenzuleben. Streng genommen, ist es sogar illegal, sich in einem privaten Raum oder gar einem Auto mit einer nicht-verwandten Person des anderen Geschlechts aufzuhalten. Dies gilt so gesehen natürlich auch für Doppelzimmer in den Hotels in Dubai, Abu Dhabi & Co.

ABER: Die örtliche Polizei in Dubai und Abu Dhabi verbringt ihre Zeit selbstverständlich nicht damit, an die Zimmertüren der Hotels zu klopfen und nach Heiratsurkunden zu fragen! Man verfolgt hier einen klassische Doppelmoral; einerseits ist es gesetzeswidrig, wenn sich Unverheiratete ein Zimmer teilen, andererseits ist man auf den Tourismus angewiesen und möchte den Gästen aus aller Welt höchstmöglichen Komfort & Service bieten. Ich persönlich habe noch nie gehört oder gelesen, dass ein nicht verheiratetes Paar Probleme nur wegen der Anmietung eines Doppelzimmers bekommen hätte.

Ärger für Unverheiratete im Hotel könnte es dann geben, wenn man als Paar nicht zurückhaltend auftritt und öffentlich Zärtlichkeiten austauscht oder anderweitig gegen das dort herrschende Gesetz verstößt. Fühlt sich dadurch ein konservativ denkender und streng muslimisch lebender Emirati beleidigt und ruft die Polizei (das kommt sicher nicht so oft vor, aber es hat Fälle gegeben), dann spielt es neben dem „Vergehen“ an sich garantiert eine große Rolle, ob es eine Ehe ist oder nicht.

Fiktives Beispiel (um besser zu verstehen, wie der Hase in den VAE diesbezüglich läuft): Ihr wohnt mit Eurem Freund oder Eurer Freundin in einem Hotelzimmer in Dubai und ruft die Polizei zu Euch, weil Ihr glaubt, vom Roomservice-Personal bestohlen worden zu sein. Von den Beamten werden dann möglicherweise auch Fragen zu Eurem Beziehungsstatus gestellt und wenn es dumm läuft, wird letztlich nicht nur gegen den mutmaßlichen Dieb eine ermittelt, sondern auch gegen Euch. Die goldene Regel lautet also: Kenne die Gesetze und Gepflogenheiten des Landes und wenn Du absichtlich dagegen verstößt, mach nicht noch auf Dich aufmerksam und biete Angriffsfläche!

Nicht erlaubt, aber geduldet

Das ist ganz ähnlich beim Thema Alkohol. Es gibt ihn in den Bars der Hotels, obwohl der Konsum eigentlich gesetzlich verboten ist. Es wird aber geduldet, dass er von den Touristen getrunken wird. Gerät man jedoch in Schwierigkeiten mit der Polizei, wird spielt es eine riesige Rolle, ob man etwas intus hat – und sei es nur eine minimale Menge. Auch hier gilt also: Gönnt Euch ruhig einen gepflegten Drink, aber trinkt niemals so viel, dass Ihr Euch nicht mehr unter Kontrolle habt, und gegen die „DECENCY“-Regeln verstoßt.

Zurück zum Thema Doppelzimmer für unverheiratete Dubai- und Abu-Dhabi-Urlauber: Meine persönlichen Erfahrungen damit waren allesamt positiver Art. Ich war zwei Mal mit meinem Mann in den Emiraten und das erste Mal waren wir auch noch nicht verheiratet. Bei beiden Besuchen hat uns aber auch nie einer danach gefragt, weder im Hotel noch sonstwo. Und das, obwohl wir auch nach der Hochzeit verschiedene Nachnamen behalten und beim Einchecken immer beide Pässe vorgezeigt haben! Meine Schwester hatte mit ihrem Freund auch keine Probleme in Dubai und ich habe viele Leser, die mir geschrieben haben, dass sie mit ihrem Partner unverheirateter Weise dorthin reisen. Auch die Bewertungsplattformen der Hotels sprechen Bände von Pärchen, die wunderschöne Aufenthalte in den Emiraten ohne Eheurkunde genossen haben.

Ich denke zudem übrigens, wenn ein Hotel diesbezüglich Richtlinien hätte, würde es auch auf dessen Webseite stehen. Es gibt in den VAE ja beispielsweise Hotels, in die man erst ab 21 Jahren einchecken darf – so etwas steht dann unter Policies etc. Und falls Euch wider Erwarten jemand darauf ansprechen sollte, dann sagt doch einfach, dass ihr verheiratet seid. Auch in Arabien behalten manche Frauen ihren Mädchennamen nach der Hochzeit, weswegen verschiedene Namen in den Pässen nichts weiter aussagen.

Sonderfall Schardscha

Vorsicht! Anders sieht das vermutlich im sehr strengen Emirat Schardscha aus, wo es beispielsweise auch keinen Alkohol im Hotel gibt. Dort hat es 2010 durchaus schon Polizeiaktionen gegeben, bei denen sich die Beamten auf die Suche machten nach Paaren, die in „wilder Ehe“ zusammenlebten. Ob auch Hotels damals auf der Beobachtungsliste standen oder theoretisch durchgecheckt werden könnten, ist mir nicht bekannt. Fragt im Zweifel vor der Buchung bei dem Hotel per Mail nach, ob es ok ist, als unverheiratetes Paar ein Doppelzimmer zu buchen.