In Luxus-Hotels residieren. Durch Sanddünen wandeln. Dem Muezzin-Ruf lauschen. Die Hitze aushalten. Arabische Vorspeisen genießen. Architektonischen Wahnsinn bestaunen. Abu Dhabi lieben! :-)
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Mit Spannung erwartete ich den Thementag „Die Wüste lebt“ bei Phoenix am 2. Januar 2012. Der Sender hatte schon Tage zuvor angekündigt, dass sich zu diesem Termin das gesamte Programm um die Wüste drehen würde. Viele unterschiedliche Dokus und Reportagen sollten das Wesen der Wüste und ihrer wenigen Bewohner beleuchten.
Ein wenig enttäuscht war ich allerdings, als ich feststellen musste, dass die Rub al-Khali in keinem einzigen Programmbeitrag die Hauptrolle spielte. Wüstenwelten von Amerika über Afrika bis nach Australien wurden thematisiert und die größte Sandwüste der Erde wurde mit keinem Wort auch nur erwähnt – und ich habe einen Großteil der Sendebeiträge verfolgt…
Das leere Viertel: die Rub al-Khali
Woran liegt das? Hat es damit zu tun, dass die Rub al-Kali noch immer so wenig erforscht ist? Aber müsste es nicht gerade dann die Macher solcher Dokus reizen, das Gebiet aufzusuchen und zu berichten? Oder ist es einfach nur unmöglich, mit dem ganzen benötigten Filmer-Equipment und Verpflegung in die großen Sande vorzudringen?
Wie dem auch sei: Für mich macht das anhaltende öffentliche Desinteresse die Rub al-Khali noch sehenswerter. Natürlich kann man sich als Tourist in dieser Wüste auch nur an deren Rand sicher aufhalten, aber es ist schon ein besonderes Gefühl, wenn man sich in einer so unerforschten und dabei wunderschönen Gegend aufhalten kann.
Thema Alkohol: Urlauber, die es nach Abu Dhabi, Dubai oder in ein anderes Emirat zieht, sind oft unsicher, was sie vom Nachtleben in den Vereinigten Arabischen Emiraten erwarten dürfen. Die Frage ist berechtigt: Immerhin ist bekannt, dass Muslime aus religiösen Gründen dem Alkohol entsagen, während Bier, Wein, Cocktails und Longdrinks in Europa zum nächtlichen Ausgehen fast schon standardmäßig dazugehören.
Zunächst einmal: Auch in Abu Dhabi und Dubai wird Alkohol ausgeschenkt, wenn auch natürlich nicht an Minderjährige. Jedoch beschränkt sich das Angebot an alkoholischen Drinks nur auf die Clubs, Diskos und Bars, die den Hotels angeschlossen sind. Das liegt daran, dass nur diese Einrichtungen als Herbergen nicht muslimischer Touristen überhaupt Alkohollizenzen erhalten können. Einzige Ausnahme bildet das Emirat Shardscha, wo Alkohol generell verboten ist und wo es allenfalls Cocktails ohne Prozente, sogenannte Mocktails, gibt.
Wer also nicht gerade an Ramadhan in die VAE reist, kann vor allem in den Millionenmetropolen Abu Dhabi und Dubai im Grunde ebenso Alkohol konsumieren, wie er es von daheim kennt. Doch Vorsicht! Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheinen mag: Das Thema Alkohol ist und bleibt in Dubai und Abu Dhabi ein sensibles. Zum einen gehört es sicher zur angemessenen Respektsbezeugung gegenüber der muslimischen Kultur, dass man sich nicht unüberlegt betrinkt und dadurch eventuell sogar noch unangenehm auffällt.
Alkohol in Dubai und Abu Dhabi nur einvernehmlich mit dem Gesetz?
Zum anderen benötigt eigentlich jeder Nicht-Muslim, der Alkohol konsumieren möchte, laut Gesetz eine Alkohollizenz. Dies betrifft sowohl den Einkauf als auch den Genuss alkoholischer Getränke. Eigentlich. Denn beschäftigt man sich mit diesem Thema, stößt man auf Widersprüche und es entsteht der Eindruck, dass es sich hier um eine rechtliche Grauzone handelt, die Spielraum für Interpretationen lässt. Denn: Sucht man nach Möglichkeiten, als Tourist eine sogenannte Liquor Licence vor dem Aufenthalt zu erwerben, stößt man unweigerlich stets auf die Info, dass nur Residents diese in einem aufwändigen Verfahren in einer der beiden lokalen Alkohol verkaufenden Ketten beantragen können. Da dies 3-4 Wochen dauert, gibt es für Urlauber demnach effektiv also gar keine Möglichkeit, die Lizenz zu erwerben. Strenggenommen sind Touristen von dem Gesetz aber nicht ausgenommen, so berichtet zumindest gulfnews.com.
Nun ist es nicht so, dass in den Hotels nach einer Alkohollizenz gefragt wird, wenn man sich einen Drink bestellt. Aber auch wenn das Hotelpersonal die Liquor Licence nicht zu sehen verlangt, sollte man sich nicht in falscher Sicherheit wiegen und stets daran denken, dass man in einem muslimischen Land mit speziellen Gesetzen Urlaub macht. Denn von den Hotels verlangt das Gesetz lediglich, selbst eine Lizenz für den Verkauf von Alkohol vorweisen zu können und nicht, die Gäste zu kontrollieren.
Ist man sprichwörtlich zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in Schwierigkeiten, könnte die fehlende Lizenz auch für Touristen ein Problem darstellen. Wie schnell so etwas gehen kann, macht die oben genannte Quelle deutlich: Berichtet wird von einem nichtmuslimischen Manager, der – wenn auch als Resident – in Abu Dhabi nach einigen Drinks in der Hotelbar durch ein Missverständnis in Konflikt mit der Hotel-Security geriet, welche die Polizei rief. Diese stellte vor allem eines fest, nämlich dass die Alkohollizenz fehlte. Die Folge davon war, dass der Mann mit einer Woche Gefängnis und einer Geldstrafe von 500 Dirham bestraft wurde. Der Delinquent hatte fälschlicherweise angenommen, dass es keiner weiteren Absicherungen seiner Person bedürfe – immerhin biete sein Hotel den Alkohol ja in Übereinstimmung mit dem Gesetz an.
Wie in anderen Ländern gilt aber auch hier, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. Auch wenn die Informationen diesbezüglich selbst in guten Reiseführern eher spärlich ausfallen,sind nichtmuslimische Urlauber in den VAE theoretisch nur mit dieser Lizenz komplett auf der rechtlich sicheren Seite. Deswegen gilt: Gegen einen gepflegten Drink ist sicher nichts einzuwenden, wer jedoch einen draufmachen möchte, sollte sich des Risikos bewusst sein und vielleicht besser nach Ibiza fliegen. ;-)
Immer wieder werde ich gefragt, ob sich eine Reise durch die Rub-al-Khali zur Liwa Oase überhaupt lohne. Immerhin sei der Flug nach Abu Dhabi bzw. Dubai und der Aufenthalt dort schon teuer genug. Wenn nun noch ein Mietwagen für den Trip nach Liwa geliehen und eventuell ein teures Wüstenhotel bezogen werden müsse, stiegen die Kosten der Reise schon unversehens an.
Zweifler behaupten, dass es in einer lebensfeindlichen Umgebung wie der Wüste nichts zu entdecken gebe und schnell Langeweile aufkomme. Zudem sei ja auch die unerträgliche Hitze nicht zu vernachlässigen. Sehenswürdigkeiten im ursprünglichen Sinne des Wortes gebe es dort kaum und auch in punkto Touristen-Entertainment herrsche dort eher die berühmt-berüchtigte Flaute.
Dies kann ich alles bejahen! Doch wer erwartet schon tatsächlich in einer Wüstenoase wie Liwa, dass er dort ausgedehnte Einkaufsbummel machen oder Kneipen mit Live-Musik besuchen könne? Schließlich geht es hier darum, sich allein der Faszination Wüste hinzugeben und diese fremdartige Naturlandschaft als einen Ort der Stille und Schönheit zu entdecken – und schließlich zur Ruhe zu kommen.
Was können Touristen von Liwa erwarten?
Tatsächlich bekommt man in den kleinen Dörfern der Liwa-Oase kaum je einem Menschen zu sehen und auch die wenigen vorhandenen Einkaufslädchen wirken wenig einladend, sondern eher wie ausgestorben. Auf Komfort muss man – wie überall in den Emiraten – dennoch nicht verzichten, wenn man sich in eines der großen Hotels rund um Liwa einmietet.
Hier wird den Gästen ganz im Sinne arabischer Gastfreundschaft, die schon bei den Beduinen, die früher in der Rub al-Khali mit ihren Kamelen lebten, eine lebenswichtige Rolle gespielt hat, jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Und wem der Sinn doch nach etwas Action steht, kommt bei den dort angebotenen „Desert Activities“ voll auf seine Kosten.
Ich kann das Experiment Liwa-Oase und überhaupt Rub-al-Khali bedingungslos empfehlen, denn ich habe Skeptiker erlebt, die erst vor Ort die Schönheit der Wüste für sich entdeckt haben. Mindestens 2-3 Tage sollten für einen Abstecher in diese Gegend Abu Dhabis eingeplant werden. So bleibt neben dem Besuch der Moreeb Düne, Kamelreiten und Dune Bashing noch viel Zeit zum Träumen.
Al Ain ist der erste Ort in den Vereinigten Arabischen Emiraten, der jetzt im Sommer 2011 in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen worden ist. Grund dafür ist die geologische, archäologische and geschichtliche Bedeutung des Geländes rund um die Oasenstadt.
Genannt wurde beispielsweise der mit 1.240 Metern höchste Berg in den Emiraten Jebel Hafit, der in seinen Ausläufern 500 Gräber beherbergt, die rund 5000 Jahre zurückdatieren. Auch das gut erhaltene Al Falaj Bewässerungssystem, das Al Ain als uralte bewohnte Oase ausweist, zählt zu den Kriterien, die für die Aufnahme in die Liste eine Rolle gespielt haben.
Damit dürfte das touristische Potenzial, das die Stadt am Rande des „Leeren Viertels“ ohnehin schon aufweist, noch weiter anwachsen. Die teils bis heute erhaltenen Spuren von Siedlung und Landnutzung zeigen die Gegend rund um Al Ain als signifikantes Beispiel früher menschlicher Zivilisation und Tradition seit dem Neolithikum – und das in einem Wüstengebiet.
Hier veröffentliche ich in unregelmäßigen Abständen News, Gedanken und Reiseerfahrungen, die für Abu Dhabi Reisende interessent sein dürften, egal, ob sie mit dem Mietwagen in dem Emirat unterwegs sein werden oder nur einen Aufenthalt in der Hautstadt geplant haben.
Leser, die sich den Traum „Mit dem Mietauto durch Arabien“ auch schon erfüllt haben, sind ganz herzlich eingeladen, in einem Gastbeitrag über ihre Erlebnisse on the Road zu berichten, eine besondere Route vorzuschlagen oder ein besonders schönes Foto einzureichen.